Es kommt einer kleinen Revolution gleich: Katholiken in Deutschland sind nach einer Scheidung und erneuten Heirat nicht mehr grundsätzlich von der Kommunion ausgeschlossen. Dies hat die Deutsche Bischofskonferenz entschieden.
Sie zog damit die Konsequenz aus dem päpstlichen Schreiben über Familie und Liebe, "Amoris Laetitia", vom vergangenen Frühjahr. Papst Franziskus habe die Bedeutung der Gewissensentscheidung unterstrichen, teilten die Bischöfe in Bonn mit. Daher sei in Einzelfällen eine Entscheidung für den Empfang der Eucharistie zu respektieren.
Kein genereller Freibrief
Der Prozess der Entscheidungsfindung sollte von einem Seelsorger begleitet werden. Eine generelle Freigabe sei dies nicht, betonten die Bischöfe: "Nicht alle Gläubigen, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil geschieden und wieder verheiratet sind, können ohne Unterscheidung die Sakramente empfangen."