Wenn zwei sich missverstehen

  • Von Manfred Piwinger und Jörg Christoffel


    "So etwas von Missverständnissen, von Nebeneinanderdenken, von Aneinandervorbeireden …"


    Kurt Tucholsky am 18.1.1931 an seinen Bruder


    (Gefunden in: Kulturgeschichte der Missverständnisse, Stuttgart 1997)


    Über das Risiko einander misszuverstehen, denken wir normalerweise erst dann nach, wenn's passiert ist. Dann tauchen Fragen auf, wie "Aber ich habe es doch deutlich genug gesagt oder?" "Wie kann man das nur missverstehen?" "Warum bekommt der das immer in den falschen Hals?" Missverständnisse, die entdeckt werden, machen eines deutlich: Wir bewältigen unseren Alltag nur, indem wir grundsätzlich darauf vertrauen, dass die Anderen uns verstehen – und wir sie. Wir ersetzen Wissen öfter durch solche Annahmen als uns klar ist. Dann gehen wir auseinander und glauben uns verstanden zu haben, nur um kurze Zeit später festzustellen, dass dem nicht so ist …


    Missverständnisse und ihre Folgen


    Missverständnisse passieren Tag für Tag. Sie sind ein natürlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens und so selbstverständlich, dass sie uns häufig nicht oder nur am Rande bewusst werden. Das liegt zum Teil daran, dass viele "kleine" Missverständnisse keine dramatische Folgen haben. Warum also groß darüber nachdenken? Mit einem Schulterzucken tun wir hier vieles ab.


    Dennoch sind Missverständnisse für die Kommunikation potentiell sehr gefährlich, denn sie beruhen auf einer falschen Grundannahme: Man glaubt und vertraut darauf, sich über einen Sachverhalt korrekt verständigt zu haben. An diesem Punkt unterscheidet sich das Missverständnis vom Unverständnis, das auf mangelnde Verständigungsmöglichkeiten oder -voraussetzungen zurück geht. Eingeschränkte Hörfähigkeit, Sprachschwierigkeiten, Übertragungsstörungen, mangelnde Bildung oder Grenzen des Denkvermögens führen ebenfalls zu Kommunikationsproblemen, werden aber typischerweise schneller erkannt, weil die Partner der Kommunikation oft bereits bei der Verständigung merken, dass von der Gegenseite nicht die Signale kommen, die zu den Erwartungen des Absenders der Botschaft passen würden. Missverstehen hat andere Gründe, aber nicht diese.


    Wer mehr darüber erfahren möchte kann das unter: http://www.piwinger.de/aktuell/Missverstaendnisse.html


    Was tut Ihr zum Beispiel, wenn Ihr Euch missverstanden fühlt?
    Was versteht Ihr unter ein klärendes Gespräch?
    Welche Erfahrungen habt Ihr selbst gemacht, sei es im Beruf, privat oder auch nur an der Kasse beim Einkauf?

  • Wally

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