Beiträge von Hagiel im Thema „Foren“

    Wir alle, jedes einzelne Heimkind von damals hat das durch gemacht, woran erwachsene Menschen zerbrechen würden und deswegen habe ich nie verstanden und verstehe es auch heute noch nicht, warum man so um die Aufmerksamkeit eines Admins oder Moderator buhlt und sich gegenseitig behackt und aufs übelste beleidigt.


    Ich habe auch keine Idee woran das liegen mag. Ich bin kein Psychologe und deswegen fehlt mir jedes Verständnis dafür.

    Das ist genau das gleiche System, wie es im Heim herrschte. Das hat sich eingebrannt. Bestenfalls schlüpfen Ex-Heimkinder aus dieser Rolle, denn es liegen immerhin Jahrzehnte zwischen Heimentlassung und dem heute.


    Nun vielleicht kann ich gut reden(schreiben), denn meine Heimzeit war ab dem 7. Lebensjahr beendet. Folgende Pflegefamilien lehrten mich ein anderes Leben. Schulabschluss, Ausbildung, das wurde mir ermöglich, (das "wie" ist eine andere Sache), aber immerhin lernte ich, dass wenn ich etwas will, es auch erreichen kann. Ehrgeiz trieb mich in dem Sinne an, dass ich mir sagte, was andere können, das kann ich auch. Theorie lag mir immer gut. Verbunden mit der Praxis, funktionierte es. Aber wie vorher geschrieben, ich bekam die Möglichkeit dazu. Also war mein Lebenslauf um einiges leichter als bei vielen Heimkindern.


    Ich arbeite im Einzelhandel, nachdem ich eine zweite Ausbildung abgeschlossen hatte, und dadurch musste ich mit Menschen umgehen, Tag für Tag. Das verändert und das war gut so. Es sollte so sein und rückblickend, alleine in einem Büro zu versauern wäre für meine Entwicklung katastrophal gewesen. Ich wäre nie aus meinem Schneckenhaus heraus gekommen.



    (Passt das überhaupt zu diesem Thema?) :hm:

    Und wenn ich doch mal aufgebracht bin, schreibe ich Hagiel an. Sie hat eine sehr beruhigende Art und sie ist es, die es schaffen würde mich wieder herunter zu holen und mich zu beruhigen. Ich bin so froh - nein falsch, glücklich, das sie bei uns ist und auch sie hat uns durch Höhen Tiefen begleitet. Dafür bete ich sie fast an ( ist etwas etwas übertrieben, ich bin ihr einfach nur sehr dankbar.)

    Immer wieder gerne.... :ei::D:fr:

    :schoko:

    Schokolade hilft auch... :fr:



    Wally, das war sehr lieb von Dir...Danke

    Was man kann und was man macht ist zweierlei. Schrecklich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Mod. zu sein ist eine Vertrauensstellung in jeglicher Hinsicht. Vertrauen ist ein Geschenk und die eigene Moral sollte einen daran hindern, das Vertrauen zu missbrauchen. Ist das Vertrauen hin, ja, dann hat man ein Problem. Also geht man sorgsam damit um.


    An einem Vertrauensbruch ist letztendlich meine erste Ehe zerbrochen.


    Meine Forenzeit beträgt dieses Jahr 10 Jahre und ich habe in dieser Zeit so einiges erlebt. Gutes und weniger angenehmes. Aus Euren Berichten erkenne ich vieles wieder. Aber im grossen und Ganzen zeigt die lange Zeit, dass es mir doch viel gegeben hat. User, die verstorben sind, dass ging mir jedesmal sehr nahe, auch wenn man sich noch nie gesehen hat. Sie hatten aus ihrem Leben geschrieben, auch voller Vertrauen, sonst würde man das nicht machen. Man öffnet seine Seele doch nur, wenn man sich wohlfühlt. So sehe ich es zumindest.


    Sehr schade ist es, wenn User so verprellt werden, so dass sie nur noch lesen, wenn überhaupt. Ich denke, so spezielle Foren, wie Kinderheimforen, beinhalten sehr viel menschliches Leid und dafür gilt die Verpflichtung, sorgsam damit umzugehen. Schicksale, die Menschen zerstört oder eine lange Zeit des Lebens belastet haben, sind eben sensibel zu behandeln.


    Ich selber habe manche Erinnerung irgendwann mal geschrieben. Kam immer darauf an, wie ich selber an jenem Tag drauf war. War ich melancholisch, so kam ein dementsprechender Bericht. War ich gut drauf, so kamen schöne Episoden, so wie das Leben nun mal ist. Ich habe rückblickend in vielerlei Hinsicht auch Glück gehabt und weiss darum und dafür bin ich dankbar.


    Es mag sich erstaunlich anhören, aber das haben mir die Foren ermöglich, weil ich darüber schreiben konnte, besser, als dass ich es hätte sagen können. Ich wurde verstanden, was im Alltag nicht möglich war, da meine Umwelt nicht das Gleiche erlebt hat, um es nachempfinden zu können. Das habe ich gelernt zu verstehen. Noch heute werde ich mit kugelrunden Augen angeschaut, wenn ich mal was über Heimerziehung verlauten lasse, und sehe dieses Unverständnis.


    Schade, aber so ist es und ich kann damit leben. Wir scheinen schon eine ganz spezielle Spezies zu sein. ^^