Beitragserhöhungen (Zusatzbeiträge) ? - Handelsblatt": Krankenkassen rutschen tief ins Minus

  • Defizit von 500 Millionen Euro "Handelsblatt": Krankenkassen rutschen tief ins Minus
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    Die Krankenkassenbeiträge könnten im Jahr 2016 auf breiter Front steigen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images)

    Trotz der guten Wirtschaftslage haben die gesetzlichen Krankenkasse einer Umfrage des "Handelsblatts" zufolge im ersten Halbjahr 2015 ein Minus von fast 500 Millionen Euro verzeichnet. Nach den ersten drei Monaten des Jahres hatte der Fehlbetrag bei nur knapp 170 Millionen Euro gelegen. Jetzt drohen Beitragserhöhungen auf breiter Front.


    Dem Bericht zufolge stieg bei den Innungskrankenkassen das Defizit auf 118 Millionen Euro. Mit rund 100 Millionen Euro Minus kommen die Betriebskrankenkassen auf eine ähnliche Größenordnung. Bei den Ersatzkassen ist der Fehlbetrag den Angaben zufolge zwar auf 191 Millionen Euro geschrumpft - dies ist aber dem "Handelsblatt" zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kassen seit Jahresbeginn keine Prämien mehr an ihre Versicherten ausschütten dürfen.


    Schon zuvor bekannt waren das Defizit von 110 Millionen Euro bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Überschuss von 48 Millionen Euro bei der Knappschaft Bahn See.


    Gesundheitsversorgung wird deutlich teurer


    SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach erwartet für das kommende Jahr bereits eine neue Beitragsdebatte. Er rechnet damit, dass der medizinische Fortschritt, die Alterung der Gesellschaft und Nachholbedarf etwa in Pflegeberufen die Kosten weiter steigen lassen. Hinzu kämen neue kostentreibende Gesetze, wie der der Chef der Techniker-Krankenkasse (TK), Jens Baas, gegenüber dem "Handelsblatt" ergänzt: "Im Ergebnis - dazu muss man kein Prophet sein - wird die Gesundheitsversorgung auf breiter Front teurer werden."

    Der hälftig von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanzierte Krankenkassenbeitrag ist seit Beginn dieses Jahres bei 14,6 Prozent festgeschrieben. Kassen, die mit dem Geld nicht auskommen, können von ihren Versicherten Zusatzbeiträge erheben. Gesundheitsexperte Lauterbach empfiehlt allerdings, künftig auch die Arbeitgeber wieder stärker an Kostensteigerungen zu beteiligen.


    Derzeitiger Zusatzbeitrag kaum zu halten


    Erst im Oktober wird Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) festlegen, wie hoch der durchschnittliche Zusatzbeitrag für die gesetzlich Krankenversicherten künftig sein wird. Der Satz von 0,83 Prozent, der derzeit durchschnittlich erhoben wird, sei aber kaum zu halten.



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