Ein Tag im April.

  • Die Nachricht bekam ich nach der Arbeit, dass mein Bruder im Hospitz verstorben ist. Nach dem ersten Verharren rief ich meinen Bruder an, mit dem ich ins Hospitz fahren wollte. Meine Schwägerin war am Telephon, und wir verabredeten uns für den nächsten Morgen. Nach dem Telephonat, ich weiss nicht, was für Gefühle auf mich einstürmten, aber es ist überwältigend. Trauer, Angst, was mich erwartet, Sehnsucht nach ihm, mit dem Wissen, es ist für ihn beendet, sein Leiden. Die Nacht verbrachte ich sehr unruhig, und ich fuhr zeitig am anderen Morgen los. Mein Gedanke war, noch mal vorher ans Grab der Eltern zu gehen, zu schauen, wo mein verstorbener Bruder seine Kindheit verbrachte, alles spielte auf einmal eine Rolle für mich. Es war die Umgebung, die eigentlich auch mein Zuhause gewesen wäre, wenn, ja...., wenn nicht. Am Grab meiner Eltern hielt ich Zwiesprache mit der Bitte, wenn schon nicht zu Lebzeiten sie auf ihn aufgepasst haben, sollten sie es wenigstens jetzt tun, und ihn nicht alleine lassen.
    Der Platz, wo das einstige Elternhaus stand, liegt dem Friedhof genau gegenüber. Kaum vorstellbar, dass hier einst ein Häuschen stand. Jetzt sind zwei Bäume gepflanzt, eine Bank lädt zum Verweilen ein, von zwei Steinen flankiert, die ein Parken der Autos verhindern sollen. Was einst zum Vorgarten gehörte, ist heute mit Rasengittersteinen ausgelegt. Ausgelöscht, Schmerz, Leid, aber sicher auch Lachen, und das Spielen meiner Brüder. Melancholie sollte den weiteren Tag begleiten.

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    Fortsetzung folgt

    Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

    und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

    Reinhold Niebuhrs Gebet

    Wikipedia


  • Wally

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