Beiträge von Wally im Thema „Zwänge“

    Ich brauche nur was zu tun, und Bonbons. Im Moment ist alles gut, es ist die Langeweile. Ich bin auch Raucherin, und bewundere immer meinen Papa, der hat 5 Schachteln Rote Hand ohne Filter geraucht, am Tag. Und als er krank wurde, hat er von heute auf morgen einfach aufgehört!

    Naja, ich weiß von einigen die z.B. mit dem Rauchen aufgehört haben, das sie dadurch mehr essen. Für mich ist das nur mehr oder weniger eine Suchtverlagerung. Auch das mit dem mehr essen muss nicht sein. Dann denke ich sollte man sich etwas suchen, was einen ablenkt. Sei es, das man irgendeinem Hobby nach geht, oder von mir aus, das Haus oder die Wohnung von oben bis unten putzt, sich vielleicht auch gutes Buch nimmt um sich ab zu lenken, um sich da ein wenig die Langeweile zu vertreiben. Da gibt es sicher noch einiges, was uns von unseren alten Gewohnheiten ablenken könnte.


    Es ist immer wie gesagt, alles leicht gesagt, man muss eben halt nur wollen, das ist das ganze A und O. Ich will z.B. nicht mit dem rauchen aufhören. Man lebt nur einmal und das ist eigentlich auch der einzigste Luxus den ich mir leiste, auch wenn er meiner Gesundheit nicht wirklich gut tut.

    Mal schauen ob ich es schaffe, mir das ab zu gewöhnen.

    Irgendwie scheinen wir uns immer ein Hintertürchen auf zu halten. Das "mal schauen.." ist so ein Hintertürchen. Statt zu sagen "ich schaffe das, weil ich das so will." Es ist alles eine Willenssache und wenn der Kopf nicht nicht mitspielt, dann muss unwillkürlich jeder Versuch scheitern, Gewohnheiten, wo man zwar weiß, das es nicht schön oder angenehm für sich und andere sind, aufzugeben. Genauso ist es mit dem Rauchen. Ich rauche jetzt über 40 Jahre und ich kenne Menschen die genauso lange geraucht und auch am Tag wesentlich mehr, die von heute auf morgen damit auf hörten. Sei es jetzt aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie eine finanzielle Schmerzgrenze erreicht haben oder einfach nur so, weil sie es leid waren, jeden Morgen mit schlechtem Geschmack im Mund auf zu stehen.


    Vielleicht sollte man sich vorher klar sein warum man mit gewissen Gewohnheiten aufhören sollte. Was zwingt uns denn damit weiter zu machen? Sich ein Ziel setzen und konsequent und ohne Hintertür es durch ziehen.


    Klar mancher denkt vielleicht jetzt, die hat gut reden. Sie schafft es ja selbst nicht mal und das stimmt sogar. Doch ich schaffe es nicht, weil ich einfach nicht will.


    Ich denke das macht den kleinen Unterschied.

    Als alles nichts half, wurde ich in ein noch zu renovierendes Zimmer gesperrt, nur eine Holzkiste zum Sitzen und das wars. Abends trocken Brot und Wasser und als es dunkel wurde, durfte ich ins Bett. Das Ganze drei Tage lang, das habe ich nie vergessen. Damals reifte bei mir der Wille, meine zukünftigen Kinder niemals so zu behandeln. Habe ich auch nie, ich war eher oft sehr nachsichtig.

    Manche Strafen waren für Kinder schon sehr hart ohne zu verstehen warum. Oft waren sie nicht mal für das was man angestellt hat und sei es nur an den Nägeln zu kauen, gerechtfertigt. Warum spricht man nicht mit Kindern darüber? Weil es zu anstrengend ist? Weil man selbst keine Erklärung dafür hat? Oder wie Hagiel schon schreibt, sich seiner eigenen Probleme bewusst wird ohne eine Lösung dafür zu haben.

    Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken sind sicher nicht selten und es beruht halt darauf, das man Handlungen und Gedanken nicht steuern oder unterdrücken kann. Das kann sehr aufdringlich sein und ich glaube Hagiel wenn sie schreibt, das es sie nervt. Ich habe auch so einen Zwang und zwar mache ich mir von meinen Fingernägel das Nagelbett kaputt. Ich höre nicht eher auf bis es blutet und schmerzt. Dann erst bin ich zufrieden. Es sieht nicht schön aus und ich sollte das lassen. Aber ich mache es immer wieder.


    Früher in meiner ersten Ehe habe ich meine Ohren zerfleischt. Das war oft peinlich wenn ich zum Friseur ging und die mich fragten. Ich redete mich dann immer mit einer allergischen Reaktion auf Haarspray raus. Meine Haare waren dann auch immer so lang, das sie die Ohren bedeckten. Nach 16 Jahre Ehe und Scheidung hörte das abrupt auf, aber ich habe das nur auf meine Nagelbetten verlagert. Klaus stört das sehr oft und er sagt mir dann das ich damit aufhören soll, weil es auch manchmal für ihn mit einen unangenehmen knacken verbunden ist. Ich mache dann eben verdeckt weiter.