Beiträge von 1PS im Thema „Einsame Advents- und Weihnachszeit“

    Vorbemerkung:

    Ein ehemaliger "Freund", der nichts mehr von mir wissen wollte,
    nichts wissen durfte, als ihm eine wohlhabende Frau begegnet
    war, die ihn aber nach gut 2 Jahren am "Heiligen Abend" wieder
    verließ und ihm nichts hinterließ als den Hinweis, dass in der Nähe
    eine Brücke sei, wo er ja nächtigen könne. Schallend lachend,
    das war das Letzte, was er von ihr hörte.



    Einsamkeit - einsame Realität!


    Du, kauf' dir ruhig, was du willst,
    dein Geld reichte für ein Leben!
    Der Hunger nach Liebe, so du ihn stillst
    verlangt eher geben denn nehmen.


    Einsamkeit kennt keine Schranken,
    macht nicht vor Deinem Reichtum halt.
    Und finst're, düstere Gedanken
    umklammern dich, es wird dir kalt.


    Du fühlst dich elend, willst entkommen,
    nur das –Wohin denn- hält dich fest.
    Du starrst ins Leere, wie benommen,
    Erinnerung ist karger, letzter Rest.


    Verzweiflung an so vielen Tagen
    Endstation: eine Kneipe bei Nacht.
    Sinnierend über tausend Fragen,
    nur nicht, was hab ich falsch gemacht.


    Allein die Arbeit gibt dir "Leben",
    eher Unruhe, die bleiern schwer.
    Du zählst die Feste, die du einst gegeben,
    für all deine "Freunde" ringsumher.


    Der Flucht aus deinen stolzen Mauern
    ist bald ein jähes Halt gesetzt.
    Gesichter, die mitleidig dich belauern:
    bei wem du auch bist, du fühlst dich versetzt.


    Man wird dich gerade noch zur Tür einlassen,
    kalter Anstand sagt dir "Guten Tag".
    Schon hat man dich dir selbst überlassen,
    du hörst es raunen: was der hier wohl mag?


    Und niemand merkt dein stilles Sehnen
    nach jemandem, der dich versteht.
    Respekt, aber mit Abstand, verlogenes Gähnen
    signalisiert, es wird Zeit, dass du gehst.


    Du bist gestrandet vor fremden Mauern
    und weißt gar nicht mehr, wo du wirklich bist.
    Über den Rücken laufen dir Schauern,

    du merkst erst jetzt, wie eisig kalt die Wahrheit ist.


    Und nun:



    In einer einsamen und stillen Stunde
    drehte er trunken seine letzte Runde.
    Und ich? Ich habe mich danach gefragt,
    bin ich schuldig, hab' auch ich versagt?



    ( © 1PS)