Beiträge von Wally im Thema „Vergebung / Verzeihen können“

    Gestern bekamen wir einen Anruf von Jemanden, von dem wir gedacht haben, das wir nie wieder was von ihr hören würden. Der Grund ihres Anrufes war, sich bei uns zu entschuldigen, was sie damals alles so über uns in der Öffentlichkeit zum besten gegeben hatte und damit nicht nur Klaus verletzte, sondern mich auch. Während Klaus mit ihr telefonierte (Ich hätte den Hörer längst auf die Gabel geknallt) merkte ich, wie mir die Wut langsam vom Magen in den Hals kroch und ich absolut eine Sperre in mir spürte, die ich nicht bereit war aufzuheben, geschweige denn, die Entschuldigung anzunehmen. Dafür waren die Verletzungen einfach zu groß und ich habe während des Anrufes gemerkt, das wir immer noch an unsere Wunden lecken.



    Man sieht, auch wenn man wirklich wollte, es gibt Dinge, die man einfach nicht bereit ist zu verzeihen und der innere Schweinehund stellt sich permanent in den Weg und man will ihn auch gar nicht überspringen.

    Entschuldigt hat sich niemand. Statt dessen mußte man die Hosen erneut runter lassen.


    Ich habe jetzt so viele Berichte gelesen, von ehemaligen Heimkindern, die einen Antrag auf Entschädigung gestellt haben (vielleicht auch etwas verspätet) deren Antrag abgelehnt wurde bzw. in die Röhre schauen, geschweige denn eine Entschuldigung in jeglicher Hinsicht bekamen. Statt dessen mussten sie sich mit verletzenden und beleidigenden Äußerungen begnügen.


    Echt feine Gesellschaft in der wir leben X(

    Es gibt Menschen, die können nicht vergessen und auch niemals verzeihen. Warum auch? Sie leben mit dieser ihrer eigenen "Anspruchshaltung" und sind darauf fixiert, daß der/die Andere zu Kreuze kriecht.
    Sie haben dann erreicht, was sie wollten und können weiterhin beleidigt sein und sie können das so richtig genießen. Denn: L'etat, c'est moi.

    Leider mache ich gerade mal wieder die Erfahrung durch, das um "Verzeihung oder auch eine Entschuldigung" einfach nicht ausreicht um wieder Menschen, die einem etwas im Leben bedeutet haben, etwas näher zu kommen. Manchmal ist es leicht um "Entschuldigung zu bitten, aber ich glaube es bedarf dessen schon mehr.


    Nur was müsste man tun, damit kränkende Äußerungen oder Irrtümer aus der Welt geräumt werden und der/die andere ihre/seine kränkende Haltung aufzugeben und einen Schwamm darüber zu wischen?


    Muss man wirklich erst zu Kreuze kriechen oder Jemanden deswegen ständig hinter herlaufen? Das man vielleicht nicht so schnell etwas verzeihen kann, kann ich ja verstehen, aber wenn auch ein klärendes Gespräch, ob verbal oder schriftlich auch nicht hilft, das der/die andere ihre/seine Haltung aufgibt, sollte man dann einfach den Gedanken aufgeben und denken," dann soll sie/er doch weiter die beleidigte Leberwurst spielen."


    Ich bin im meinen Leben schon so vielen Menschen hinterher gerannt und habe sprichwörtlich um Entschuldigung gebettelt, das es teilweise (aus heutiger Sicht) schon recht peinlich ist, nur daran zu denken. Bekommen habe ich nur Hohn und Spott und bekam Intrigen zu spüren, von denen ich niemals geträumt hätte.


    Jetzt und heute, mag ich nicht mehr hinter Leuten her rennen und ich denke, wenn eine ehrlich gemeinte Entschuldigung nicht aus reicht und auch der Versuch eines Gespräches,sollte man den/die andere laufen lassen und endgültig aus seinen Gedanken verbannen.


    Denn irgendwo finde ich hat jeder Mensch seinen Stolz und hat es nicht nötig um Verzeihung betteln zu müssen oder zu Kreuze kriechen, damit der/die andere endlich einem wieder die Hand reicht.




    ... mir ist bisher nicht ein Fall von Rache bekannt...

    An die Täter würde ich mich nie vergreifen, denn dann lasse ich mich auf ihr Niveua herab.. Soweit herabstufen lassen, möchte ich mich dann doch nicht.


    Allerdings gäbe es eine Ausnahme, nämlich dann, wenn es um meine Familie geht.

    Wir wissen aber, dass dem nicht so ist. Die Täter von damals sind sich bis heute keiner Schuld bewusst und glauben nach wie vor, dass ihr Tun und Handeln rechtens war.


    Oder sie leben nicht mehr, so auch wie in meinem Falle. Was soll ich ihnen vergeben? All das Leid was sie mir und anderen Kindern angetan haben? Sie haben ihre Schuld mit ins Grab genommen und ich hoffe nur, das sie irgendwo in de Hölle dafür schmoren müssen. Nein vergeben kann ich nicht, vielleicht vergessen oder so verdrängen, das man nicht ständig daran erinnert wird.
    Aber was anderen Kindern und mir angetan wurde, ist mit nichts zu verzeihen.

    Lass Altes auf sich beruhen und vergib – wenn du kannst!


    Es gibt vieles, was uns daran hindern könnte, unsere Ziele zu realisieren.
    Das wohl wichtigste Thema ist das Nicht-Vergeben-Können. Sehr viele Menschen tragen seelischen Ballast mit sich herum, der sie daran hindert, unbeschwert einen Neuanfang zu wagen.
    Der Grund dafür ist, dass wir die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen können.
    „Loslassen ist auch nicht so leicht“, sagen viele. Ja, zugegeben. Aber oft hindert uns eben nur dieser eine Aspekt daran, Neues zu beginnen.
    Wir können oder wollen nicht vergeben – schon gar nicht denjenigen, die uns tief verletzt haben.
    Allein aus diesem Grund können wir die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen. Wir wollen, dass diejenigen, die uns das alles angetan haben, dafür „bezahlen“ müssen.
    Die schlechte Nachricht ist aber, dass sie es nicht tun werden. Die Konsequenzen tragen nur wir selbst. Wir hindern uns so lange daran, unser eigenes Leben zu leben, bis wir vergeben haben.
    Das ist weder gut noch schlecht. Kein Mensch kann uns dazu zwingen, anderen etwas zu vergeben. Allerdings zahlen wir dafür einen hohen emotionalen Preis. Auch wenn dies ungerecht erscheinen mag: Die wirklichen Auswirkungen dieser emotionalen Verletzungen haben alleine wir zu tragen.
    Wahrscheinlich ist derjenige, dem wir nicht vergeben können, längst über alle Berge. Vielleicht hat er schon alles vergessen, ein neues Leben begonnen und lebt glücklich und zufrieden.
    Wenn wir nicht loslassen können und unsere Trauer und Rachegedanken beibehalten, zahlen wir die Rechnung dafür ganz alleine.
    Vergeben hat immer etwas mit uns selbst zu tun.
    Wenn wir nicht vergeben, entscheiden wir uns, nicht weiterzugehen!
    Wir bleiben stehen und räumen den anderen Menschen Macht über unser Leben ein. Vielleicht sind sie schon lange tot oder verbringen mit anderen Partnern ein glückliches Leben. Nur wir sind noch immer in der Schleife der Unversöhnlichkeit gefangen.
    Je schneller du loslässt, desto rascher wird sich dein Resonanzfeld verändern, und es werden bisher unbekannte Eindrücke oder Angebote auf dich zukommen.
    Lass dich auf sie ein, auch wenn sie ungewohnt und neu sind. Schließlich hast du jetzt die Möglichkeit, endlich neue Wege zu gehen.
    Und dazu gehören auch neue Schritte.
    Affirmationen:
    Ich lasse alle emotionalen Verletzungen los.
    Ich vergebe und verzeihe – mein Leben liegt allein in meiner Hand.
    Gute Übung:
    Schreibe all deine Verletzungen, die du in deinem Leben erfahren hast, auf.
    Sei nicht überrascht, wenn sich durch das Aufschreiben viel an aufgestauter Energie löst.
    Es kann sein, dass du erneut in deine Wut oder deine Traurigkeit gehst. Lass sie zu und bewerte sie nicht. Betrachte nun die Liste in aller Ruhe.
    Und nun stelle dir folgende Frage: Wem von den Menschen auf dieser Liste möchtest du noch immer Macht über dein Leben geben? Und wen glaubst du loslassen zu können?
    ...............
    Text: Pierre Franckh


    Für all die Verletzungen die ich in meinem Leben schon erfahren habe, reicht kein Platz aus um dies alles nieder zuschreiben. Es gibt Verletzungen, die einem das ganze Leben hinter herlaufen, ob Du willst oder nicht, sie lassen Dich nicht los. Die Menschen, die Dir diese Verletzungen zugefügt haben, sind mir heute völlig egal und interessieren mich nicht mehr. Aber der Schmerz sitzt zu tief und die Verletzungen sind so tief, das sie Wunden nicht wirklich heilen wollen. Doch wenn sie heilen, bleiben große dicke Narben zurück. Vielleicht nicht für Jedermann sichtbar. Aber ich habe sie immer vor Augen.


    Wie ist es bei Euch? Fällt es Euch leicht zu verzeihen?