Beiträge von Wonzel im Thema „Wie ehrlich kann ein Mensch noch sein, wenn er die Wahrheit nicht verträgt?“

Zitat von arena04

ie erde ist doch eine scheibe.!

Richtig, warum sollte sie eine Kugel sein, bloß weil Wissenschaftler das rausgefunden haben wollen? Kolumbus soll ja diesen Kugelbeweis aufgestellt haben. Aber vielleicht ist das auch ne Lüge?
Die Erde vom Mond oder vom All ausgesehen schaut ja wie ne Scheibe aus, warum sich denn immer an ne Kugel festkrallen?
Wenn man von Europa nach Neuseeland z. B. fliegt, meint man unter sich die Erde als Kugel zu sehen. Aber vielleicht gaukelt uns das Hirn nur vor? Bloß weil wir das in der Schule gelernt haben?
Ist die Geschichte Wahrheit? Waren wir dabei? Jedenfalls alles sehr sehr mysteriös....

Zitat von Elia

elbst in der Wissenschaft gibt es keine Wahrheit sondern nur Wahrscheinlichkeiten.

Ganz genau, denn wer sagt denn z.B. daß die Sonne so ist, wie ich sie persönlich sehe? Ich sehe sie gelb, weil mein Hirn das so sieht. Wie sieht sie ein Anderer? Vielleicht blau, grün oder lilablaßblau? Aber er sagt, sie ist gelb, weil Jeder sagt, das sei nunmal gelb. Ergo ist das nur eine relative Anschauungsweise und ist nicht die universelle Wahrheit.
Wer dagt denn, daß, wenn ich mein Wohnzimmer verlasse, dieses sich nicht in Luft auflöst? Denn sobald wir etwas nicht direkt wahrnehmen, kann alles passieren oder auch nicht. Es ist jedenfalls nicht beweißbar.
Die Zahl Pi stellt den Kreisumfang ins Verhältnis, warum? Weil 2 + 2 = 4 und das sind unsere Grunddaten und damit rechnen wir. Hätten wir andere Basisdaten, könnten wir die ganze Mathematik vergessen oder wir hätten eine andere, wo die Zahl Pi endlich ist. Die Chaostheorie ist ein typisches Beispiel,wo nichts, aber auch nichts mit irgendeiner Wahrheit zu tun hat und zwar nicht nur vom einzelen Betrachter aus, sondern generell. Einstein hatte damit auch seine Probleme und eingesehen hat er es niemals...bis zu seinem Tod.
Also auch hier keine generelle Wahrheit.

Zitat von Egon

Ich glaube, das hier gelogen wird bis sich die Blaken biegen....

Da kannste nicht ganz unrecht haben

Zitat von 1PS

Ist die Lüge ein Kontrapunkt zur Wahrheit? Ist die Wahrheit ein Kontrapunkt zur Lüge?

Das kann man niemals postitulieren. Beide Begriff sind wie Jing und Jang. Das eine kann ohne dem Anderen niemals existieren, so wie gut und böse. Dabei stellt sich auch niemals die Frage, was nun besser sei, denn das liegt im Ermessen des Betrachters. Deshalb soll er handeln, wie es ihm beliebt. Eine objektive Aussage läßt sich nicht erstellen, weil sie ist rein subjektiv.

Zitat von 1PS

oder stört es Euch hier?

Auf keinen Fall, Peter, weil deine Gedichte sind sozusagen, wie immer, eine Augenweide. ( Wohl dem, der so begnadet ist )
Was aber den Inhalt anbelangt, so kann ich dem nur zurückhaltend zustimmen. Wahrheit ist nicht grundsätzlich positiv, denn sie kann auch zerstören, so wie auch die Lüge.
Ich denke da z.B. an den Holocaust, wo ich manchmal denke: Oh Gott, laß das eine Lüge sein! Denn diese Wahrheit ist einfach übermächtig brutal und unerträglich verabscheuenswürdig. Ich will diese Wahrheit nicht wahrhaben und zu meinem Trost denke ich: Na gut, heute wären sie sowieso schon tot. Ein verflucht lausiger Trost, ich weiß. Kann man nur hoffen, daß diese Ereignisse im Nebel der Vergangenheit verschwunden sind.
Nicht in der Geschichte, aber was die Todesqualen jedes Einzelnen anbelangt...schon.

Zitat von Elia

keine Angst das wird schon wieder, dann ist das für mich eine unverschämte Antwort,

Nicht unbedingt, denn es kommt drauf an, wie der Patient sozusagen gestrickt ist.Manch einer möchte die Wahrheit wissen und dann muß er sie auch bekommen. Wenn er nicht nach der Wahrheit fragt, warum sollte sie man ihm aufzwängen?
Wie schaut es auch aus, wenn ein tödlich verwundeter Soldat seinen neben ihm knieenden Freund bittet, ihm die Wahreheit zu sagen. Was wird ihm dieser Freund antworten? Vielleicht: Tut mir leid, mit dir ist es aus. Oder: Halb so schlimm, das kriegen wir hin. Deine Kinder warten auf dich.
Was also ist richtig? Wahrheit und Lüge, teilweise auch Notlügen? Beide Begriffe sind miteinander verknüpft und niemals sollte man sich grundsätzlich auf eine Seite festlegen.

Wie bereits Hagiel andeutete: Wahrheit ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn z.B. ein schwerkranker Patient den Doktor fragt, wie lange er noch zu leben hätte und der ihm antwortet: Keine Angst, das wird schon wieder.
Der Arzt weiß, daß der arme Kerl höchstens noch ein paar Wochen zu leben hat. Hat er also böswillig gelogen?
Der Lügner im Allgemeinen verdreht die Wahrheit zu seinen Gunsten, was ja auch ok ist. Denn Keiner spricht die Wahrheit aus, wenn sie ihm und auch Anderen schadet. Die wahre Grundehrlichkeit ist genau so schädlich, weil es gibt Wahrheitsfanatiker, die sich an ihr ergötzen, weil sie damit gemein brüskieren können. Will damit sagen: Sprich die Wahrheit, da wo sie angebracht ist, aber lüge auch, da wo sie noch mehr angebracht ist. Es ist alles eine Sache der Abwägung, wohl dem, der das auseinanderhalten kann.
Bei den Politikern ist das etwas anderes, weil sie bewußt und in aller Schändlichkeit lügen, ihres Vorteils willen. Aber das müssen sie ja auch, denn wer die Wahrheit spricht, der verschwindet ganz schnell von der Bildfläche.
Insofern sind sie eigentlich ganz arme Schweine, denn Lüge ist ihr Brevier.