Alles anzeigenJa, ich habe ein wenig Erfahrung machen können, da ich weit über 20 Jahre im Altenheim gerneitet habe.
Wichtig für einen Demenzkranken ist eine feste Tagestruktur und immer die gleichen Handlungsabläufe, so das er in der Lage ist, diese Tagestruktur und Handlungsabläufe noch verfolgen zu können. Bei einem Demenzkranken braucht man sehr viel Geduld und Zeit und muss vieles wiederholen. Auch einen Demenkranken kann man noch Hilfe zur Selbsthilfe geben, indem man ihn anleitet und ihn untersrützt, da wo er Unterstützung braucht, Nicht seine Selbstständigkeit nehmen, sondern durch Anleitung födern.
So wie Du es beschreibst Engelchen braucht der Mann eigentlich schon eine Betreuung rund um die Uhr. Vielleicht kann man auch einen Pflegedienst bitten zwischenzeitlich mal navh den Mann zu schauen, wenn Dir oder Angehörige einfach die Zeit fehlt.
Du wirst ihm nicht ausreden können, das er hier nicht zu Hause ist Engelchen. Rede nicht dagegen, aber fördere auch diesen Wahn nicht, sondern , dann krame doch einfach mal ein altes Fotoalbum raus und schwelgt in Erinnerungen. So erfährst Du auch nebenbei etwas über die Biographie des alten Mannes, was ich auch sehr wichtig finde.
Demenzkranke die sich allein überlassen sind, machen halt die Dinge wie sie sie wahrnehmen und untersscheiden nicht zwischen richtig und falsch.
Verbesser ihn auch nicht. Das ist belehrend und nicht respektoll dem Alter gegenüber. Leite ihn an, unterstütze ihn da wo nötig. Gebe Hilfe zur Selbsthilfe.
Es ist für alle sehr belasten wenn Menschen an Demenz erkranken. Ein Demenzkranker kann nicht mehr sein Leben so leben wie er es gewohnt war. Demenzkranken leiden durch ihre Vergesslichkeit an Unsicherheit und Angst, wobei sie auch (sehr) aggressiv werden können. Die Persönlichkeit ändert sich und man muss sich immer wieder neu an die pflegebedürfnisse des an Demenz erkranken Menschen anpassen.
Auch wenn er vieles nicht mehr erkennt Engelchen, auch Dich vielleicht nicht, gebe ihn aber immer zu verstehen wer Du bist und bringe sehr viel Geduld auf.
Es ist immer ein Kampf, weil sich bei einem Demenzkranken von einer Minute zur anderen alles ändern kann und Du oder auch Angehörige fangen wieder von vorn an.
Und wenn Du gar nicht weiter weiß, dann wende Dich einfach an einen guten Pflegedienst und hole Dir Informationen, wie man mit einen Demenzkranken Menschen umgeht, was zu tun ist, wie man ihn kommunikativ und sozial (auch soziale Kontakte für den Demenzkranken sind wichtig) unterstützt oder helfen kann.
Nimm auch zwischenzeitlich eine Auszeit (das ist nicht verantwortungslos), denn es gehört sehr viel Geduld, Zeit und Aufwand und vor allem auch eine gewisse psychische Stabilität dazu, sich um einen Demenkranken Menschen zu kümmern.
Engelchen, das Du Dir um diesen Menschen soviele Gedanken machst und Dich auch um ihn kümmerst, zeigt das Du ein großes Verantwortungsgefühl hast. Und wenn Du ihn mal zwei Stunden allein lässt, ist das keineswegs verantwortungslos, denn wie ich schon schrieb, brauchst auch Du eine Auszeit und wenn sie nur aus zwei Stunden besteht.
Es ist schwer wenn ein Mensch den man liebt oder gern hat, einen oder Angehörige nicht mehr erkennt, vergißt, oder vieles vergessen hat. Das ist für alle Beteiligten schmerzvoll und traurig und deswegen finde ich auch Gespräche zwischen den Angehörigen sehr wichtig ..und sollte diese Gespräche auch suchen.
Das hast Du sehr schön beschrieben, Selina !
Selbst bei Familienangehörigen kommt es vor, dass der/die Demente ihn nicht erkennt - oder auch sagt: "Du bist nicht mein Sohn/meine Tochter" . "Mein Sohn/Meine Tochter kommt noch!"
Damit muss man klar kommen - im Verwandtschaftsverhältnis ist dies besonders schwer!
Vor allen Dingen darf man den/die Demente(n) nicht sozial bestrafen, weil man persönlich gekränkt ist.
Ich denke, Christine Engel hat einen guten Schritt hier im Forum getan und Du hast hervorragend geantwortet.
Ich sage hierzu auch einfach mal DANKE !