Beiträge von Klaus im Thema „Angst vor Entscheidungen“

    Du hast natürlich Recht, Hagiel, was die Frage des Vertrauens betrifft.
    Damals als ich den Anruf bekommen war das natürlich erst einmal ein Schock.
    Habe aber nachdem mir kurz die Gründe genannt wurden und auch in dem Wissen das mein bester Freund die lebensverlängernden Maßnahmen ausgeschlossen hat, habe ich die Zustimmung gegeben.
    Natürlich habe ich auch Wochen später mit mir gehadert ob diese Entscheidung richtig war.
    In den späteren Gesprächen mit seiner Mutter haben wir uns gegenseitig beruhigt und uns eingeredet, dass die Maßnahme richtig und gut war.
    Damals kannte ich seine Mutter erst wenige Wochen.

    Ich mußte vor Jahren eine Entscheidung treffen, die mir bis heute noch hin und wieder Kopfzerbrechen bereitet.
    Hatte es schon mal hier geschrieben. Ich mußte den Ärzten das ok geben das mein damals bester Freund der im Krankenhaus lag von den lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet wurde.
    Das ich die seine Patientenverfügung hatte, wußte noch nicht mal seine Mutter.

    Bisher gab es in meinem Leben, eigentlich nur zwei Dinge, bei denen ich die Entscheidungen bereut habe.
    Diese liegen schon eine ganze Weile zurück.
    1979 habe ich meine Ex-Frau geheiratet und nach vierundzwanzig Jahren war der Stress mit ihr vorbei. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, dass es nicht gut gehen wird.
    Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
    Im Frühjahr 1990 habe ich dann mein Zusatzstudium geschmissen, weil alle gesagt haben, dass der Abschluß nicht anerkannt wird, in der Bundesrepublik.
    Er wurde anerkannt.
    Das sind zwei Dinge die für mein Leben recht gravierend waren, an die kleinen Fehlentscheidungen denke ich heute nicht mehr und will mich auch nicht damit belasten.
    Denn Rückgängig kann man es nicht mehr machen und es lohnt auch nicht mehr darüber nach zu denken.