Adventszeit... Zeit der Zwerge...

  • Mit Beginn der Adventszeit, fing auch die Zeit der Zwerge an, für den
    Weihnachtsmann zu arbeiten. Sie nahmen ihm ab, schon mal hier und da für
    die Kinder im Vorfeld kleine Präsente, wie Schokolade, da mal Plätzchen
    oder Mandarinen, zu hinterlassen. Wenn die Kinder fleissig waren, ihre
    Hausaufgaben ohne murren erledigten, oder kleine Hausarbeiten
    übernahmen, kam es vor, dass ich schon mal ein kleines rotes
    Zipfelmützchen hinter einer Ecke hervorluken sah. Und was war die Freude
    gross, wenn dann genau an der Stelle etwas Süsses lag. Oh, wie ich
    diese Zwerge liebte. Eines Abends holte ich noch Holz aus dem
    Pferdestall, was nicht so leicht war. Der Korb war recht gross, und
    vollgepackt war er auch noch sehr schwer. Diese Aufgabe war unter uns
    drei Mädchen nicht sehr beliebt, und es wurde jeden Tag jemand anders
    geschickt. Aber an diesem besagten Abend fand ich auf dem Holzstoss ein
    Buch. Ein nagelneues Weihnachtsbuch mit herrlichen Bildern darin, und den
    dazugehörigen Geschichten. Ich glaubte zu träumen und konnte gar nicht
    fassen, dass dieses Buch nur für mich war. Aber es stand mein Name
    darin. Mein Herz schlug heftig vor Aufregung und ja, ich hatte doch
    vorher etwas Huschen sehen, blitzte nicht auch eine rote Zipfelmütze
    hervor? Ich beeilte mich, wieder ins Haus zu kommen und erzählte ganz
    aufgeregt, was ich erlebt und gefunden hatte. Diesen Abend konnte ich
    nicht schnell genug ins Bett huschen, um in meinem neuen Buch zu lesen.
    Ich war glücklich.





    Einige Tage später kam meine Schwester und sagte leichthin. Du..., es
    gibt gar keine Zwerge. Ich war empört und verteidigte "meine" Zwerge
    aufs heftigste. Wie konnte sie nur sowas sagen. Diese Ungläubige.
    Natürlich gab es Zwerge, hatten sie mir doch dieses wunderbare Buch
    geschenkt. Von da an horchte ich in mich rein. Ich war ja schon gross, 6
    Jahre alt, und konnte es tatsächlich sein, dass ich mir diese Zwerge
    nur eingebildet hatte? Nein, das konnte und durfte nicht sein, ich
    fühlte mich als Verräterin, weil ich anfing zu zweifeln. Ich war sehr
    traurig und fing langsam an, mich damit abzufinden, dass ich von da an
    nie mehr einen Weihnachtszwerg sah, oder eine rote Zipfelmütze und
    Süsses fand ich auch nicht mehr. Ich beschloss, dass das wohl das
    Abschiedsgeschenk meiner Weihnachtszwerge war, dieses wundervolle Buch.




    @Geschrieben von meiner einer R.B





    Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

    und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

    Reinhold Niebuhrs Gebet

    Wikipedia


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