Die wahre Heimat

  • Das ist eine kleine Geschichte, bei der niemand sagen kann, ob sie wahr ist oder nicht. Ich sage, sie ist wahr, denn sonst würde ich sie nicht schreiben.


    Im Jahre 2210 sitzt der kleine zehnjährige Robert aus Pfungstadt, Hessen, in seinem Kinderzimmer, wie üblich gegen 22 Uhr an seinem Teleskop. Astronomie ist seine Leidenschaft und er hat sie geerbt von seinem Vater, der bei einem Flug nach Alpha- Proxima- Centauri ( nächster Fixsternkomplex und Doppelsystem ) tödlich verunglückte, indem das Raumschiff mit einem Gesteinsbrocken im Kuipergürtel zusammenstieß. Schön und gut, sowas kam des öfteren vor. ( Der Kuipergürtel ist eine ringförmige, relativ flache Region, die sich in unserem Sonnensystem außerhalb der Neptunbahn befindet, mit unzähligen Gesteinsbrocken) Lange hat er nicht getrauert, denn er ist der Meinung, daß es immer noch besser seit, im phastzinierendem All sein Leben zu verlieren, als mit 120 Jahren im Bett dahinszusiechen , um dann zu resumieren: Ich habe im Leben nichts erreicht.


    Seine Mutter steht seinem Hobby argwöhnisch gegenüber, weil sie der Meinung ist, kleine Jungs sollten nicht den Himmel anstarren, sondern lieber mit anderen Kindern spielen um endlich mal in einem Hyperfootballverein ( Amerika hat längst diese Sportart in Deutschland eingeführt ) Das hat er nicht geschafft und auch nicht gewollt. Er ist der Meinung: Sport tötet die Hirnzellenn und außerdem sei es Mord.


    Wie gesagt, an besagtem Abend sucht er den Nachthimmel ab, in der Hoffnung, etwas zu finden, was noch Keiner entdeckt hat. Seine Mutter ruft mit strengem und nerviger Stimmlage, er solle gefälligst jetzt zum Abendessen erscheinen sonst könne er voll hungrig ins Bett gehen! Robert sagt:“Ja ja ich komme ja, Moment noch!“ Er kann bis dato nicht wissen, daß er einen kleinen Beitrag zum Überleben der Spezie Mensch in diesem Fall leisten sollte.


    Er schaut nochmals ins Fernrohr, ausgestattet mit Laser und Faserfunktionen ( Sein Vater legte Wert auf bestes Material ) und entdeckt plötzlich einen unscheinbaren schnell beweglichen Körper, der sich seinem Teleskop und daher auch der Erde nähert. Er weiß mit einem Schlag:“Das ist nicht gut, gar nicht gut“ Sofort verbreitet er diese Neuigkeit bei Facebook ( was wohl bis zum Untergang des Menschen Bestand haben wird )


    Mami kreischt, daß er noch der Nagel zu ihrem Sarg sein werde, wenn er nicht sofort zum Essen käme.


    Robert weiß, er wird nicht ihr Sargnagel sein , sondern etwas, was sie sich nicht vorstellen kann und das innert kurzer Zeit. Er liebt Mami und er möchte sie nicht beunruhigen. Weiterhin weiß er, daß sie und er Papi bald folgen werden. Nicht im All, sondern hier auf Erden.


    Eine Stunde später schellt die Haustürglocke, Mama macht auf und davor stehen zwei schwarzgekleidete vornehme Herren, die sich nach einem gewissen Robert Panzler erkundigen: Sie sagt: Ja, der wohne hier und sei ihr Sohn. Prima, sagen die Beiden, ob sie ihn sprechen könnten? Sie: Ja warum? Die Beiden: So halt. Robert wird von Mama aus'm Kinderzimmer runtergepfiffen und plärrt in an, was er denn nun wieder angestellt hätte?


    Nein nein, er hat nichts angestellt, sagen die beiden Herren, aber wir müssen ihn mitnehmen, nur für kurze Zeit.


    Robert begrüßt die beiden Herren ohne zu ahnen, was denn an ihm so wichtig sei. Die Zwei sagen, es sei sehr wichtig und er möge von seiner Mutter Abschied nehmen.


    Für wie lange? Für immer! Ja, für immer, aber erfreue dich an denen, die mit dir weiterleben dürfen.




    Fortsetzung folgt.

    Was der Wille erstrebt, das erreicht er
    ( Donald Duck )

  • Wally

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