Möglicher Arzneimittel-Skandal..

  • Medikamente angeblich an DDR-Bürgern getestet..

    Westdeutsche Pharmakonzerne sollen Zehntausende Menschen in der DDR -offenbar auch ohne deren Wissen - als Versuchskaninchen benutzt haben. Dieser bereits länger erhobene Vorwurf wurde vom deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit Verweis auf bisher unbekannte Akten nun untermauert. In Dutzenden DDR-Kliniken seien demnach bis zum Mauerfall Medikamentenstudien in Auftrag gegeben worden. Getestet worden sei unter anderem die als Dopingmittel missbrauchte Substanz Erythropoetin (EPO) an „unreifen Frühgeborenen“. Bei den
    „Menschenversuchen auf Bestellung“ soll es auch zu Todesfällen gekommen
    sein. Ganz neu sind die Vorwürfe freilich nicht. Bereits vor mehreren Jahren war etwa beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) von DDR-Patienten als billigen Versuchskaninchen die Rede. Auch in der „Süddeutschen Zeitung“ war Ende des Vorjahres in diesem Zusammenhang von „westlicher Profitgier“ und „kommunistischer Skrupellosigkeit“ zu lesen.
    Wie der „Spiegel“ nun berichtet, sollen in Dutzenden Kliniken der Deutschen Demokratischen Republik Hunderte Medikamentenstudien in Auftrag gegeben worden sein. In Summe seien bis zum Mauerfall 1989 in rund 600 Kliniken mehr als 50.000 Menschen - offenbar auch ohne es zu wissen - Testpatienten etwa für Chemotherapiemittel und Herzmedikamente gewesen.
    Auch habe es mehrere Todesfällen gegeben, weswegen mehrere Testreihen abgebrochen werden mussten. Den Akten zufolge seien etwa bei einem Test des Hoechst-Medikaments Trental zwei Kranke in Ostberlin gestorben. Laut „Spiegel“ seien zudem in der Lungenklinik Lostau bei Magdeburg zwei Patienten gestorben, die mit dem von Sandoz entwickelten Blutdrucksenker
    Spirapril behandelt wurden - der Versuch wurde abgebrochen.

    Mehr dazu unter:
    http://orf.at/stories/2181585/2181586/

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