schön, dass du auch von dir/euch geschrieben hast, wie ihr mit dem Tod von deinem Vater und vom Opa deines Sohnes umgeht.
Es tut mir gut zu lesen, dass du das "Gespräch" mit deinem Papa auf dem Friedhof suchst und ihm erzählst, was bei euch so los ist und dass es für dich hilfreich ist.
Auch dass es deinem Sohn gut tut, seinem Opa von seinem Leben zu erzählen und er so eine Befreiung erfährt, um sein Leben etwas unbeschwerter gestalten zu können.
Macht weiter so, denn es tut euch beiden gut.
Ich versuche es auch auf meine Art, wie oben beschrieben (#81) - nur mein tiefer Schmerz - er lässt mir noch keine aktive positive Lebensgestaltung zu - vielleicht ja auch noch nicht.
ich habe - wie von unserem Wonzel - auch immer gerne deine Geschichten und Berichte gelesen.
Du hast eine Art zu schreiben und zu erzählen, wobei es völlig uninteressant ist, ob diese Sachen wirklich geschehen sind oder auch nicht.
Sie könnten auf jeden Fall wirklich geschehen sein und sehr vieles ist absolut nachvollziehbar.
So auch deine Geschichte von Nelly, dir und deiner damaligen Frau (Mutter von Nelly) sowie dem Jungen unten am Friedhof und den Besuchen mit den "Gespächen" mit Nellys Mama.
Unsere beiden Töchter sind schon lange erwachsen und haben ihren Partner.
Ich weiß, dass sie mich trotzdem brauchen und werde mich weiterhin im Rahmen meiner Möglichkeiten um sie "kümmern" - ich liebe sie beide auch.
Mit meiner Frau "rede" ich jeden Abend in unserem Wohnzimmer bei Kerzenschein und höre manche Lieder, die wir beide gemeinsam sehr mochten. Ein Bild von ihr habe ich auch aufgestellt.
Und wenn meine Töchter bei mir sind, dann kann, darf und soll sie "mithören", was wir reden und besprechen.
Wenn das Wetter, die Pandemie und mein Gesundheitszustand (ich habe seit wenigen Wochen Schmerzen im rechten Unterschenkel/Schienbein, evtl. Neuropathie? und kann nur wenig laufen) es zulassen, fahre ich auch mal zum Friedwald. Da kann ich unseren Familien-Baum umarmen und ihr aktiv vor Ort meine Gedanken und auch von uns erzählen.
Dennoch schwingt meine tiefe Traurigkeit sehr stark mit; ich befinde mich in diesem "Loch" und kann einfach nicht loslassen - "nur" diese Verbundenheit mit ihr reicht mir eigentlich nicht, obwohl es für mich wahrscheinlich die einzige Chance ist, sie auf diese Weise in mein Leben "ohne sie" einzubinden.
Doch nun noch mal zu dir und deiner Geschichte, für die ich dir sehr danke.
Ich hatte diese Geschichte kaum anfangen zu lesen und als ich zu der Passage mit dem Jungen kam, bemerkte ich, dass beim Lesen, ich - genau wie der Junge auch, mit der Hand mein Kinn stützte.
Zufall - ich denke: nein und hoffe, es ist positives Zeichen.
leider kann man hier mit allgemeinen Aussagen nicht helfen. Aber Du wirst gebraucht, Deine Töchter sind auf Dich angewiesen und sie brauchen Dich und ich denke sie leiden genau so wie Du. Du musst weiter für sie da sein und das sollte der alleinige Grund sein sich wieder am Leben zu beteiligen. Vielleicht solltest Du Dir überlegen, mal Hilfe anzunehmen und eine Trauerbegleitung zu machen. Das ist zwar kein schöner Begriff aber ich glaube das es so heißt.
Ja, Klaus - ich kenne solche Angebote der Trauerbegleitung und zwei wurden mir auch unterbreitet .
Corona hat das nicht erleichtert und teils finden Treffen in den Abendstunden statt, wo es schon dunkel ist und ich mit Auto dann nicht mehr fahren möchte.
Und ob ich mich da öffen kann, ich habe da durchaus meine Barrieren.
Und meine 6 1/4-jährige Heim-Vergangenheit - ich kann sie auch nicht einfach ablegen
Auch Omikron trägt dazu bei. Ich gehe kaum noch außer Haus (Ausnahmen: Einkäufe, Arztbesuche, Fußpflege etc.).
Hinzu kommt natürlich, dass ich mein Leben lang für andere da war (Geistig Behinderte, Kinder und Jugendliche in unserer Familiengruppe) und jetzt benötige ich vielleicht Hilfe - nur ist noch nicht definiert, welcher Art und wozu etc. .
Natürlich bin ich für unsere beiden Töchter da - meine (unsere) Nachbarn und deren Kinder sind alle okay.
Doch ich kann mich für mich selbst nicht positionieren.
Zu Hippie, Nati und Wally schreibe ich auch noch etwas - das schaffe ich heute nicht mehr.
Es ist schön, Mitglied in unserem Forum zu sein, ein Stück "Oase" - wie dieKinderheim-Oase es auch im ihrem Namen trug.
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Ich habe unzählige Seiten vollgeschrieben
Ich habe mir Geschichten ausgedacht
Bin keine Antwort schuldig geblieben
Ich hab den Denker und den Clown gemacht
Ich habe Weisheiten von mir gegeben
Und dabei manche Torheit wie's mir scheint
Ich hab geredet als ging's um mein Leben
Und doch nur immer eins gemeint
Ich liebe Dich,
Ich brauche Dich,
Ich vertraue auf Dich,
Ich bau auf Dich,
Wollte nicht leben ohne Dich,
Ich liebe Dich.
Ich hab versucht in immer neuen Bilder zu sprechen
Doch jetzt geht die Zeit mir aus
Ich kann nicht mehr um 7 Ecken schildern,
Ich sag es einfach und grade heraus,
Ich sag es einfach und ich schreibe
Auf Deinen Spiegel, auf die Bank, auf die beschlagene Fensterscheibe
Ich höre diese Lieder ( "Der Weg - Herbert Grönemeyer" und "Amoi seg' ma uns wieder - Andreas Gabalier" )jeden Abend bei Kerzenlicht vor dem Schlafengehen in unserem Wohnzimmer.
Dann bin ich ganz nah in Gedanken bei meiner geliebten Frau.
"Amoi seg' ma uns wieder" - Dieses Lied hat eine ganz besondere Bedeutung für Andreas Gabalier. Denn mit dem Song erinnert der sonst so kecke Steirer an seinen verstorbenen Vater und seine verstobene Schwester, die beide freiweillig aus dem Leben geschieden sind.
Andreas' Vater nahm sich im Jahr 2006 aus unerklärlichen Gründen auf dramatische Art und Weise das Leben.
Wenige Jahre später machte es ihm seine Tochter nach, da sie nicht wusste wie sie mit dem Verlust ihren geliebten Vaters umgehen sollte.
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Amoi seg' ma uns wieder
Uns oin is die Zeit zu gehen bestimmt
Wie a Blattl trogn vom Wind
Geht's zum Ursprung zruck als Kind
Wenn des Bluat in deine Adern gfriert
Wie dei Herz aufhört zum Schlogn
Und du aufi zu die Engerl fliagst
Dann hob ka Angst und loss di anfoch trogn
Weil es gibt was nach dem Lebm,
Du wirst scho segn
Amoi seg ma uns wieder
Amoi schau i a von obm zua
Auf meine oitn Tag leg i mi dankend nieder
Und moch für olle Zeitn meine Augen zua
Ois wos bleibt ist die Erinnerung
Und schön langsam wird da kloar
Dass nix mehr is wias woar
Dann soll die Hoffnung auf a Wiedesehn
Mir die Kroft in mein Herzschlog legn
Um weiter zu lebm
Amoi seg ma uns wieder
Amoi schau i a von obm zua
Auf meine oitn Tag leg i mi dankend nieder
Und moch für olle Zeitn meine Augen zua
A Liacht sui da leichtn bis in die Ewigkeit
Zur Erinnerung an dei Lebenszeit
Amoi sehn ma uns wieder
Amoi schau i a von obm zua
Auf meine oitn Tag leg i mi dankend nieder
Und moch für olle Zeitn meine Augen zua
Amoi seg' ma uns wieder
Lyrics Übersetzung - Übersetzung DEUTSCH:
Uns allen ist die Zeit zu gehen bestimmt
Wie ein Blatt getragen vom Wind geht's zum Ursprung zurück als Kind
Wenn das Blut in deinen Adern gefriert
Wie dein Herz aufhört zu schlagen und du rauf zu den Engeln fliegst
Dann habe keine Angst und lass dich einfach tragen
Weil es gibt etwas nach dem Leben, du wirst schon sehen
Irgendwann sehen wir uns wieder
Irgendwann schaue ich auch von oben zu
Auf meine alten Tage leg ich mich dankend nieder
Und mach für alle Zeiten meine Augen zu
Alles was bleibt, ist die Erinnerung
Und schön langsam wird dir klar, dass nichts mehr ist wie es war
Dann soll die Hoffnung auf ein Wiedersehen mir die Kraft in meinen Herzschlag legen, um weiter zu leben
Nachdem am 1. November 1998 und am 5. November 1998 sein Bruder und seine Ehefrau Anna Henkel-Grönemeyer innerhalb weniger Tage starben, nahm sich Grönemeyer eine längere Auszeit. Innerhalb dieser Auszeit schrieb er an seinem elften Album und beschreibt es selbst als eine Hilfe bei der Trauerverarbeitung. Die Single "Der Weg" widmete er seiner Frau. Grönemeyer schrieb das Lied selbst, produziert wurde es von Grönemeyer und dem Musikproduzenten Alex Silva.
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Vor ein paar Tagen habe ich geträumt, wie meine Frau am 14.10.2021 um 0:30 Uhr zu Hause gestorben ist. Im meinem Traum spiegelte sich genau die Realität des frühen Morgens vom 14.10.2021 wieder.
Heute am 14.01.2022 ist sie seit genau 3 Monaten tot.
Und exakt um diese Zeit war ich wieder wach.
Zufall scheint mir das nicht zu sein.
Ich habe Bilder von ihr an der Wand, in Fotobüchern, auf unseren PC's ( auch Kurz-Videos ) und insbesondere in meinem Kopf. Wenn ich sie mir anschaue, verliere ich das Gefühl für die Zeit.
Ich liebe sie nunmal über alles.
Ich kann einfach nicht loslassen und will das auch nicht.
Sie fehlt mir so ... .
Ich muss wieder Kerzen anzünden, um ihr so nahe sein zu können wie es mir möglich ist ... .
Habe den Thread: "TRAUER - Lieder die zu Herzen gehen" wieder entdeckt. Ich hoffe, dass einige Lieder mir ein wenig in meiner tiefen Trauer helfen, wahrscheinlich auch mit Tränen.
Werde mich demnächst neben meinen Trauerbüchern auch hiermit beschäftigen.
Die Weihnachtszeit beginnt mit dem 1. Advent und endet spätestens mit dem 2. Februar - je nach Konfession - des folgenden Jahres. (Mariä Lichtmess)
Meine Frau ist am 14. Oktober 2021 gestorben, die Weihnachtszeit ist noch nicht vorbei.
Zitat
„Zu Weihnachten empfinden wir besonders stark, wie eng wir in der Familie zusammengehören und was wir ihr verdanken.“ - Richard von Weizsäcker (ehemaliger Bundespräsident)
Was mir nun verbleibt sind all das Schöne und die Erinnerungen, das, was sie und mich verbunden haben, und das ist jetzt sehr oft von Tränen begleitet.
Aber zur Ruhe finden, das klappt ganz einfach nicht.
Neulich überkam es mich beim Autofahren, da dachte ich schon, vielleicht meine letzte Autofahrt ... .
Doch meinen Töchtern kann ich das nicht antun. Ich bin da einfach rechts rangefahren ... .
Ansonsten versuche ich halt die Tage zu überstehen und all das Notwendige in meinem Umfeld zu erledigen. Aber alles nur gebremst.
Meine Töchter und deren Partner helfen mir dabei.
Ich kann z.B. Filme, Sendungen etc., die wir gemeinsam gerne angeschaut haben, nicht mehr sehen. - Hierzu reicht meine Kraft einfach nicht.
Mein Wunsch, in Bälde neben ihr im FriedWald Taunusstein-Wehen an unserem Familienbaum ruhen zu dürfen, er kommt immer wieder.
Unseren Familienbaum TST 28, den meine Töchter mit ihren Partnern und mir ausgesucht haben und dem meine Frau zugestimmt hat, - ich muss einfach wieder rausfahren und ihn umarmen.
So sitze ich abends oft vor dem Schlafengehen auf dem Sofa im Wohnzimmer bei Kerzenlicht in aller Stille mit ihrem Foto, welches zurzeit links und rechts von je einem Engel und einem Weihnachtsstern umrahmt ist und in der Mitte ein rot blühender Weihnachtskaktus ... .
So ist das mit unserer Verbundenheit - sie wird niemals enden.
Meine beiden Töchter kümmern sich weiter rührend um mich und sind präsent.
All das ist lieb und auch schön.
Aber meine Frau ersetzen, das können auch sie nicht und das ist auch gut so.
Das wird auch niemand anderes können.
Dazu ist unsere Verbundenheit zu stark, im Leben und in meiner Trauer.
Ich hatte es bisher noch nicht geschafft, "unseren" Trog im Vorgarten neu zu bepflanzen.
Die Nachbarn links gegenüber hatten etwas zu viel gekauft und diesen bepflanzt und mit Erde aufgefüllt.
Das helle Moos erinnnert mich an den Friedwald in Taunustein, da wo meine Frau beigesetzt wurde.
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