Gestern Nachmittag war ich mit unserer jüngeren Tochter im FriedWald Taunusstein-Wehen bei unserem Familienbaum TST 28, an dem meine Frau vor genau einem Jahr beigesetzt wurde. Die ältere Tochter konnte mit ihrem Bewegungseinschränkungen in ihrer Schwangerschaft leider nicht mitkommen.
Es war etwas diesig, neblig und es hat geregnet. - genau passend zu meiner Stimmung und Befindlichkeit.
Ich hatte eine Flasche warmes Wasser und ein Tuch mitgenommen, um das Schild am Baum zu säubern und zu trocknen. Das war wie "Pflegen und Streicheln" wie bei ihrer Sterbebegleitung.
Mir kamen ganz ganz viele Tränen wie bei einem "Dammbruch", als hätte es sich in mir gestaut und vom Himmel regnete es noch zusätzlich.
Wir haben zu ihr gesprochen, von der Hochzeit und Schwangerschaft unserer älteren Tochter erzählt und dass sie nun posthum Oma werden wird.
Zum Schluss habe ich mit dem Restwasser unseren Familienbaum und die Stelle, wo die Urne eingelassen wurde, gegossen.
Anschließend sind wir noch in unser Trauercafé gegangen.
(Vom Trauercafé habe ich mir noch eine riesige "Schneewittchenrolle" mitgenommen, die wir zuhause in Scheiben geschnitten und die Scheiben einzeln in Klarsichtfolie eingefroren haben. Das ist mein Ritual und immer wieder die Verbindung vom Abschiednehmen von meiner Frau).
Zuhause war dann auch unsere ältere Tochter da. Wir haben gemeinsam Abendbrot gegessen, miteinander gesprochen und den Abend gemeinsam zu dritt verbracht.
Lange Schneewittchenrolle, Biscuitteig mit Preiselbeer-Cremefüllung, ummantelt mit Marzipan und Schokoladenkuvertüre. - Das hat sie so gerne gegessen.