Beiträge von Klaus im Thema „30 Jahre Wiedervereinigung, mein Leben in der DDR“

    Wir hatten nur 4 Wochen Grundausbildung, waren ja keine Mot-Schützen. Bei denen war die Ausbildung auch etwas länger.
    Die richtige Ausbildung fand da in den Abteilungen statt. So wurden die Funkorter und die Kanoniere für die Raketen nach der Grundausbildung noch 4 bis 6 Wochen geschult.

    Also, die sog. EK- Bewegung gab es bei uns nicht. Bei der Bundeswehr war sogar das zeigen des Maßbandes (auch Resiband genannt) im Dienst verboten.


    Beim USMC kannte man das gar nicht.

    Wir durften es auch nicht offen zeigen, der Besitz wurde bestraft wenn ein Offizier es gesehen hat. Wurde dir dann natürlich auch abgenommen.

    Bei der Musikbox wurde der im Raum befindliche Besenschrank ausgeräumt. Der vorgesehene Soldat wurde in den Besenschrank gesteckt und die Tür verschlossen. Irgend jemand von den EK´s hat sich ein Lied gewünscht und 10 Pfennige durch einen Türspalt eingeworfen.
    Das bedeutete dann, dass man singen musste.
    Da gab es mal einen Zwischenfall weil einige es ziemlich übertrieben haben. Dabei ist ein Mensch gestorben. Der wollte nicht singen und dann haben sie Deospray in den Schrank gesprüht, wahrscheinlich so viel das er erstickt ist.
    Als wir davon gehört haben war auch bei uns damit Schluss.

    Beim Ural Fahrer musste man das Gurtkoppel anlegen dazu noch den Tragegurt vom Feldgepäck.
    Alles gut fest machen und dann wurde ein Besenstiel an der Schulter unter dem Tragegurt durchgeschoben. Dann wurden zwei Spinde in die Mitte des Raumes geschoben. Der Typ wurde dann angehoben und den Stiel auf die beiden Schränke drauf. Man hat da in der Luft gehangen.
    Zum Schluss wurde dem Pisser (erstes Diensthalbjahr) noch ein Plasteteller als Lenker in die Hand gedrückt, dann musste er die Geräusche des LKW`s nachahmen und lenken.
    Hat man da nicht mitgespielt gab es richtig Druck. In jedem Zimmer waren alle drei Diensthalbjahre vertreten. Einer vom dritten Diensthalbjahr war der Stubenälteste und der hat die Aufgaben zu verteilen, wie die Reinigung des Zimmers bestimmt. Konnte passieren das man noch zusätzliche Sachen dazu gekommen wären.


    Während der Armeezeit hatten wir richtig viel Leerlauf. Also haben wir uns irgend eine Beschäftigung gesucht. Man konnte sich ja nicht soviel Alkohol organisieren wie man wollte. Denn man mußte den jedes mal rein schmuggeln. Im Winter gab es eigentlich wenig Probleme, der Wintermantel war riesig, zwei Flaschen unter die Arme und durch die Wache durch. Es konnte natürlich vorkommen das man kontrolliert wurde. Wenn jemand erwischt wurde musste er am nächsten Morgen beim Appell den Inhalt vor der versammelten Mannschaft auf dem Exerzierplatz ausgießen. Danach wurde dem jenigen eine Ausgangs- und Urlaubssperre ausgesprochen. Das hat aber niemanden davor abgeschreckt neuen Alkohol zu besorgen.
    Aber auch unser Kaffeekonsum war recht groß. Leider hatten wir keine Wasserkocher geschweige denn Kaffeemaschinen zur Verfügung. Wir habe uns also Ufos gebaut. Das war ein Stecker mit einem Stück Kabel dran. Das Endstück des Kabels wurde abisoliert und zwei Blechdeckel dran gelötet. Das Ufo wurde in eine Tasse mit Wasser gelegt und den Stecker mit der Steckdose verbunden. Nach weniger als einer Minute hat das Wasser gekocht. Kaffee rein und fertig. Das Ufo kam ins Versteck damit es beim Stubendurchgang nicht entdeckt werden konnte, sonst war es futsch.

    Nach meiner Berufsausbildung zum Vermessungsfacharbeiter (heute Vermessungstechniker) habe ich einige Monate in Erfurt gearbeitet. Leider kam dann die Einberufung zur NVA, auch Hoffmanns Trachtengruppe genannt. Mußte dort meine 18 Monate ableisten. War in dieser Zeit in Sanitz bei Rostock stationiert. Dort waren die Fliegerabwehrraketen der DDR Luftverteidigung. Diese Zeit war zwar auf eine Art und Weise hart aber im Rückblick gab es auch eine Menge lustiger Zeiten. Ständig haben wir nach Möglichkeiten gesucht um uns zu besaufen und es war recht schwierig an den Alkohol in der Dienststelle zu kommen. Aber es gab immer Mittel und Wege das Zeugs einzuschmuggeln. Da war auf unserem Zimmer einer der hat jede Woche mindestens 2 mal den Service LKW zum Gefechtsstand außerhalb des Standortes fahren müssen. Unter den Fussmatten war ein Hohlraum in dem er immer den Schnaps rein geschuckelt hat. Das Zeugs war der sogenannte Primasprit. Der hatte 70% Alkohol. Mit Cola verdünnt konnte man den sogar trinken.
    Man sollte aber auch wissen das es in dieser Armee eine drittel Regel gab. Ein drittel der Soldaten hatte Dienst ein weiteres drittel hatte Bereitschaft und das letzte Drittel hatte Ausgang bzw. Urlaub.

    Die Schulzeit war schon recht Cool. Hatte zwar in der 6. Klasse massive Probleme den Schulstoff sicher nachzuvollziehen. Die Zensuren waren nicht die besten. Da wir nur die Zensuren von 1 bis 5 hatten stand ich in Mathe, Physik und Russisch auf 4. In diesem Schuljahr musten die Eltern entscheiden, ob Englisch noch dazu kommt. Meine Eltern haben entschieden das die neue Sprache für mich nicht in Frage kommt. Bis heute habe ich keine Ahnung von Englisch und auch vom Russischen ebenso. Russisch war eine Sprache mit der ich nichts anfangen konnte.
    Die Jahre bis zum Abschluss flossen ganz normal dahin. Aber ich habe die 10. Klasse mit gut also der 2 abgeschlossen. Also hatte es was genützt die zusätzliche Sprache nicht mit rein zu nehmen.
    Habe nach Jahren meinen Mathe-Lehrer mal wieder getroffen. Der hat meinen beruflichen Werdegang verfolgt. Er war sehr überrascht das ich in meinem Beruf sehr viel mit der Mathematik zu tun hatte und das dann später sogar unterrichtet habe.


    So nun doch ein wenig wieder mehr dazu.
    In der Schule die ich von 1961 bis 1971 besucht habe, wurden wir zu den Jungpionieren und dann zu Thälmannpionieren. Das fand beim ersten ab der 1. bis zur 3. Klasse und dann 4. bis 7. Klasse Thälmannpionier. Ab der 8. Klasse wurde man Mitglied der Freien deutschen Jugend (FDJ). Egal welche Veranstaltung man zu diesen Mitgliedschaften besucht hat waren langweilig und öde.
    Leider gab es staatliche Funktionäre wie Pionierleiter. Diese wurden sogar ausgebildet, aber was denen immer fehlte war Einfühlungsvermögen und Kreativität. An die Mitgliederversammlungen und Schulungen kann ich mich nur noch vage erinnern. Aber was ich immer gut fand war das so ab der 5. oder 6. Klasse Arbeitsgemeinschaften gebildet wurden. Das war eine außerschulische Aktivität die in verschiedene Richtungen gehen konnte. Da war Sport wie Fußball oder Kreativität wie Photographie möglich. Das waren damals nur kleine Schritte die später richtig ausgebaut wurde. Bei meinen Kindern war die Palette richtig groß.
    Als wir damals in dem entsprechenden Alter waren gab es eigentlich keine Diskussion in diese Organisationen einzutreten. Natürlich hatten da auch die Eltern den entsprechenden Einfluss. Ob da nun die Staatsräson eine Rolle gespielt hat oder nicht kann ich nicht sagen , denn darüber hatte ich mit ihnen nie gesprochen. Heute würde ich es tun aber da geht es nur leider nicht mehr.

    Die Gebote der Jungpioniere:

    Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.

    Wir Jungpioniere lieben unsere Eltern.

    Wir Jungpioniere lieben den Frieden.

    Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.

    Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.

    Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen tüchtig mit.

    Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.

    Wir Jungpioniere singen und tanzen und spielen und basteln gern.

    Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.

    Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Haustuch (Bemerkung dazu: später war es ein rotes). Wir bereiten uns darauf vor, gute Thälmannpioniere zu werden.


    [Blockierte Grafik: http://virtuelles-ddrmuseum.de/img/content/ddrdesign/ddralltag/pioniere/thaelmannpioniere.jpg]


    Also hatte meine Oma ein großes Problem weil meine Geschwister und ich alle die entsprechenden staatlichen Anforderungen erfüllt haben. Meine Eltern wollten natürlich nicht anecken. Die Zeit in den 60 igern war schon recht komisch, denn es gab da Menschen die haben dich angeschissen, wenn die Fernsehantenne nicht in die richtige Richtung gezeigt hat. Wir hatten zwei eine war auf dem Dach zu sehen und stand richtig, diese hatte aber keinen Anschluss an den Fernseher nur die untern dem Dach hatte die Verbindung. Beim Fernseher hat auch ein Vertrauenswürdiger Fernsehmonteur eine kleine Diode eingebaut, um die "Westprogramme" zu empfangen. Unsere DDR Fernseher konnten die Kanäle nicht von ARD und ZDF anfangs nicht auflösen. In der Schule wurden wir auch manchmal nach dem Sandmännchen befragt. Irgend jemand wollte Informationen wer im Ort Westfernsehen schaut. So viel wie ich noch sagen kann waren meine Eltern auch in dieser Frage recht vorsichtig. Wir durften nur das Sandmännchen mit dem Bart schauen, damit wir uns nicht verplappern. Dieses aushorchen hat aber nur ein paar Jahre gedauert und danach hat es niemand mehr interessiert.

    Wir haben das Westfernsehen über den Ochsenkopf bekommen.


    Bisher hatte ich noch nicht viel über das Leben in der DDR geschrieben. Werde es jetzt mal wieder ein wenig dazu schreiben.
    Als ich 1961 eingeschult wurde waren wir eine kleine Klasse von 16 Schülern und kamen alle aus dem Dorf. Mußten auch nicht wie heute in einen anderen Ort, da die Schule in Kirchheilingen war und die Klassen 1 bis 10 beschult wurden. An die ersten Jahre in der Schule kann ich mich nur noch so weit erinnern, dass ich Anfangs Schwierigkeiten hatte beim schreiben. Bin eigentlich Linkshänder und musste lernen mit Rechts zu schreiben. Das war eine Zeit da hatte ich keine Lust mehr dorthin zu gehen, denn wir wurden auch in Schönschrift bewertet und da viel ich ständig durch. Eine weitere Sache war, dass wir ein Unterrichtsfach Nadelarbeit hatten. Dort mussten wir lernen Knöpfe anzunähen, zu Häkeln, zu Stricken, Socken zu stopfen und zu Sticken. Habe mal für meine Oma eine Weihnachtsdecke bestickt, die hat sie jedes Jahr auf den Tisch gelegt wenn wir zu Weihnachten bei ihr zum essen waren. Das sticken dieser Decke war recht einfach da auf der Rohdecke das Muster aufgedruckt war und man nur die Farben auswählen musste und auf den Linien bleiben musste.
    Irgend wann kam natürlich das was kommen musste, ich wurde natürlich Jungpionier. Damals in diesem Alter habe ich nicht verstanden warum meine Oma Mütterlicherseits dagegen war. Aber die Aussiedler im Ort waren alle aus dem Sudetenland und Katholisch, Mein Vater war Evangelisch, den hat es nicht interessiert, er war auch kein Kirchgänger. Das war bei uns Kindern und der Familie meiner Mutter ganz anders. Wir waren jeden Sonntag in der Kirche und wurden unter anderem auch katholisch erzogen.

    Als wir so etwa 14 oder 15 Jahre alt waren haben wir echt mal richtig Scheiße gemacht.
    Wo das her kam kann ich heute nicht sagen, aber jemand hat uns erzählt wie man Sprengstoff herstellen kann.
    Damals gab es ein Mittel mit dem Namen Unkraut Ex, das Zeug hat die LPG in rauen Mengen verwendet und lag in rauen Mengen in einer offenen Feldscheune.

    Das haben wir uns besorgt und in Wasser aufgelöst und dann ganz normale Watte eingetaucht diese mussten mehrere Tage trocknen, dann hatten wir Schießbaumwolle.
    Was wir damit alles in die Luft gejagt haben kann ich gar nicht mehr genau sagen. Aber wir hatten da noch alte Stahlhelme. Eine Handvoll davon genommen und unter den Helm. Zur Zündung haben wir einen Heizdraht aus dem Elektrobaukasten, einige Meter Klingeldraht und eine Batterie genutzt. Der Helm wurde etwa 15 m in die Höhe geschleudert. Beim nächsten mal wurde der Helm mit einem Kessel aus Guss abgedeckt, dann wurde gezündet und der Stahlhelm knallte durch den Gußkessel durch.
    Wir hatten uns zwar in einer Entfernung von etwa 10 m in einem Erdloch versteckt, die Gussteile sind natürlich durch die Gegend geflogen. Bei dem riesigen Loch waren wir sowas von geschockt, dass wir den Rest der Wolle im Feuer verbrannt haben und nie wieder was damit gemacht haben.

    Bei uns im Ort gab es jemand der hat über irgendwelche Kanäle Westschallplatten bekommen. Keine Ahnung wie viele Platten das waren.
    Bei ihm auf dem Hof hatte er einen Raum wo wir uns getroffen haben und dann die Musik gehört haben. Das war was anderes als die damals in Mode gekommene DDR-Disco. Bei den öffentlichen Disco´s wurde ja vom Staat vorgegeben, dass 60% DDR Musik gespielt werden musste und die restlichen Titel durften dann Westtitel sein.
    Also haben wir uns dann immer nachmittags nach der Schule bei dem Typen getroffen, er hat ständig auch aufgepasst wer da bei ihm rein durfte und wer nicht. Das hatte ich nicht so richtig verstanden, bis eines Tages wir vorbei gehen wollten und nicht auf den Hof kamen, war alles abgesperrt und die Polizei die Platten eingepackt hat und alles mitgenommen hat. So viel ich sagen kann hat er die Platten nie wieder bekommen hat. Kurze Zeit später wurden wir von Menschen befragt die sich als Polizei vorgestellt haben, aber in Zivil waren. Das war keine Polizei, es war die Stasi.
    Irgend jemand im Ort hat die Privatdisco nicht gefallen und es irgend wo gemeldet und das Ergebnis war, ihm wurde so einiges vorgeworfen, welches wir bestätigen sollten. Nur die haben wahrscheinlich bis heute nicht begriffen, dass wir nur Spass haben wollten und keine Tendenzen zu staatsfeindlichen Aktionen hatten.

    Im Winter waren wir sehr oft mit den Skiern unterwegs, damals gab es noch Schnee. Wir hatten einen Hügel der einer Skisprungschanze sehr nahe kam, dieses Profil haben wir noch ausgebaut und einen Schanzentisch hinzugefügt. War immer ein Spass dort runter zu fahren und mal zu messen wie weit wir so gekommen sind. Es waren Sprünge von bis zu 10 Metern möglich. Nach jeder Tour durch das Gelände waren wir dann dort, haben den Schanzentisch rekonstruiert und dann ging es wieder los. Bis es eines Tages passierte. Mein Kumpel fuhr über die Schanze und kam aus der Hocke nicht hoch. Beim aufsetzen bekam er den einen Arm unter den Ski, dadurch wurde er abgebremst und fiel um. Dann fing er an recht laut vor Schmerzen zu schreien, denn er hatte sich den Unterarm gebrochen. Wir also nach unten und den Arm unter dem Ski herausgezogen, der knickte einfach ab. Natürlich müssen die Schmerzen beträchtlich gewesen sein. Wir haben dann den arm ein wenig geschient und ab zum Arzt.
    Der war nicht weit entfernt und ich bin mit ihm dort hin, die anderen waren plötzlich weg. Wir saßen also im Wartezimmer und haben gehofft bald dran zu kommen. Hat auch recht schnell der Fall. In der Zwischenzeit hatte seine Mutter davon erfahren und sie tauchte beim Arzt auf. Beim Arzt musste der Bruch wieder eingerengt werden und ich musste da mit machen, habe den Arm festgehalten und der Arzt hat an der Hand gezogen. Das passierte ohne Betäubung und mein Kumpel hat geschrien. Plötzlich bekam ich von seiner Mutter eine gescheuert, habe ich nach drei Tagen immer noch gespürt. Sie hat sich zwar entschuldigt, aber ich konnte es ihr lange nicht verzeihen. In der Zwischenzeit kam auch der angerufene Krankenwagen und mein Kumpel wurde zum Krankenhaus gebracht zur OP, denn es war ein komplizierter Bruch. Als er dann wieder zu Hause war hatte er einen Gipsarm.

    Wochen später bekamen wir einen Auftrag von einem Nachbarn der wußte, dass wir alle Luftgewehre hatten. Wir sollten bei ihm im Hof die Feldflüchter vertreiben. Sie haben immer den Hühnern das Futter weggefressen. Die Feldflüchter waren wildlebende Tauben, so wie die Tauben in den Städten. Also wir dort hin und uns in 4 Ecken postiert und auf die Ratten der Lüfte gewartet. Dann ging die Ballerei los. Mein Kumpel hatte immer noch den Gipsarm und es war lustig wie er mit der Luftbüchse umging. Auf einmal schrie er auf und auf der Wange unterhalb des Auges lief Blut. Also wieder zum Arzt und diesmal war ich nicht dabei. Als er dann wieder aus dem Krankenhaus raus war hatten sie ihm eine Kugel unter dem Jochbein herausoperiert.
    Unsere Eltern haben uns danach die Luftbüchsen abgenommen, bekamen sie auch nicht wieder.

    Ich hatte in einem Beitrag erwähnt, dass wir als Kinder nur Mist gemacht haben nun werde ich mal einige mal kurz anreißen. Die zeitliche Zuordnung spielt hier keine Rolle.
    Wir haben uns als Gruppe zusammengeschlossen und waren immer 3 bis 5 Bengels und haben da alles gemeinsam durchgeführt.
    Einmal haben wir bei einem Typen die gesamte Kirschenernte vernichtet. Zuerst haben wir den Garten gestürmt und uns an den Früchten gütlich getan. Als wir uns dann satt gegessen hatten fehlten am Baum sämtliche Äste. Die Idee dahinter war, dass mein Kumpel vom Baum gefallen ist und daraufhin haben wir den Baum sowas von gerupft. Der Eigentümer des Gartens hat es bis heute nicht rausbekommen wer das war.


    Als wir mal wieder im Winter durch die Gegend gelaufen sind kamen wir immer mal auf die dämlichsten Ideen. Es war Winter und wir waren draußen. Da haute plötzlich jemand raus das die Molche in unserem Graben keine Luft bekommen. Also gesagt getan nach Hause und uns mit Spaten und Beilen versorgt. Danach ein Marsch von einem Kilometer bis zur Weißen Brücke. Dort hatte sich ein kleiner Teich im Bachlauf gebildet, waren so etwa 3 mal 5 Meter.
    Wir haben begonnen Löcher ins Eis zu schlagen. Natürlich kam was kommen musste, das Eis ist zwar nicht eingebrochen, aber das aus den Löchern herausgetretene Wasser hat die Ränder der Löcher recht glatt werden lassen. Als der erste in ein Loch gerutscht ist hat nicht lange gedauert. Das Wasser war nicht tief so etwa 50 bis 60 cm, aber es waren natürlich Minusgrade vorhanden. Also der erste rutschte ins Loch und wir haben versucht ihn da raus zu holen, das klappte anfangs nicht so. Zum Ende standen wir zu dritt in dem Loch. Haben uns gemeinsam befreit und sind dann mit nassen Klamotten nach Hause. Natürlich hat es nicht sehr lang gedauert bis alles eingefroren war. War echt anstrengend der Weg zurück.


    Die fiesen Sachen wurden aber zu den Geburtstagen ausgeheckt und durchgeführt. So waren Puddingschlachten noch human, nur mein Vater hat sich gefreut das Wohnzimmer mal wieder neu streichen zu müssen.
    So wurde es Mode im Winter die Fenterladen auszuhängen und im Schnee verschwinden zu lassen. Nach diversen Feiern wurde dann zusammengestellt wer die meisten Fensterläden versteckt hatte. Die einzigen die sich gefreut haben waren nur wir , die Eigentümer der Häuser haben noch Monate danach noch getobt.
    Im Sommer hatten wir dann uns was anderes einfallen lassen, wir habe dazu eine Reißzwecke und eine Rolle Zwirn benutzt.
    Den Zwirn haben wir an die Reißzwecke gebunden und dann so an den Holzfenstern befestigt. Die Zwecke musste aber mit der Glasscheibe Kontakt haben. Aus einer sicheren und nicht einsehbaren Ecke habe wir die Schnur gespannt und diese als eine Art Gitarrenseite benutzt, das Fensterglas war dann der Resonanzkörper. Wir haben mehrmals an dieser gespannten Schnur gezupft, im Zimmer war dann ein fieses Brummen zu hören. Das hat natürlich den Eigentümer genervt, also Fenster auf und sich umgeschaut, nichts gesehen, Fenster wieder zu. Wir wieder die Schnur gespannt und dran gezupft. Das haben wir solange weiter getrieben bis uns der Eigentümer gejagt hat. Wußten aber genau bei wem wir das machen konnten, also hat er uns nicht bekommen.


    Fortsetzung folgt.

    Als die Schulzeit begann wurden wir echt zu Rowdys und haben so viel mist produziert des ging auf keine Kuhhaut. Das möchte ich heute nicht missen. Nur meinen Kindern habe ich das nie erzählt. Vielleicht kommt davon noch mal was.

    Während der Schulzeit entwickelten sich so einige Berufswünsche, von Förster bis hin zum Koch war alles dabei. Meine Mutter hat mich jedesmal wieder auf den Boden der zurückgeholt. Denn bis zur 6. Klasse war ich kein Musterschüler. In dieser Klasse mussten sich die Eltern entscheiden ob wir Englisch als zusätzliche Fremdsprache dazu kommt. Bei mir haben sie entschieden ich solle erst mal meine Mathekenntnisse verbessern. Denn ich stand am Ende der 6. in vier Fächern auf der Zensur 4. Die Note 5 war zu DDR Zeiten die schlechteste Zensur. Also Stand ich kurz davor eine Klassenstufe zu wiederholen. Das hat sich bis zur 10. Klasse soweit gebessert, dass ich diese mit dem Gesamtprädikat 2,2 bestanden habe.

    Irgend wann vor dem Abschluß der Schule musste ich mich für eine Ausbildung entscheiden. Da kam ich auf die Idee irgend was mit Karten zu machen. Durch Beziehungen bin ich zur Vermessungsfacharbeiterausbildung gekommen. Hat mir anfangs auch nicht so richtig Spass gemacht, konnte nicht gut zeichnen. Das hat sich durch viel Fleiß und Übung schnell verbessert.