Beiträge von Wally im Thema „Fremdgehen....Ist die Beziehung dann noch zu retten?“

    Es ist wirklich schön zu lesen, das man trotz vieler Hindernissen und Bürden, dann doch noch den Partner/in für`s Leben gefunden hat. Mir geht es genauso. Ich habe mal zu Klaus gesagt, da muss man erst so alt werden und unter all den Nieten die man sein ganzes Leben gezogen hat, endlich das Glück zu ziehen.


    Aber man sollte seines Glück`s nicht so sicher sein, sondern täglich an der Beziehung arbeiten. Klar auch in einer glücklichen Gemeinschaft, fällt sicher mal ein Schatten. Nur wenn beide Parteien daran arbeiten das dieser Schatten nicht größer wird und alles bedeckt, ich denke, dann kann eine Ehe und das Versprechen das man sich vor dem Traualter gab, ein ganzes Leben halten. Davon bin ich überzeugt.


    Fremd gehen ist ein Vetrauensbruch den Partner/in gegenüber und auch wenn man versucht es wieder zu kitten. Ein gewisses Misstrauen wird immer bleiben und es wird wahrscheinlich nie wieder wirklich so sein wie es mal war.


    Auch in meiner ersten Ehe, trotz der psychischen Hölle die ich durch laufen habe, wäre ich nie fremd gegangen, vor allem weil ich nur überwiegend negative Erfahrungen gemacht habe und wäre blöd gewesen, wenn ich vom Regen in die Traufe gekommen wäre.


    Aber da waren noch die Kinder und die Hoffnung das es einmal besser würde. Leider hat sich die Hoffnung total zerschlagen und als meine Kinder 14 und 16 Jahre alt waren, habe ich die gemeinsame Wohnung verlassen, denn hätte ich es nicht getan, würde ich diesen Beitrag wohl heute aus dem Knast heraus schreiben.

    Eine neue Liebe muss frei sein.

    Ja das stimmt sicherlich. Aber ich selbst bezweifle ob es die absolut bedingungslose Liebe überhaupt gibt. Durch meine Kinder- und Jugendjahre habe ich nie gerlernt was es wirklich heißt zu lieben oder selbst wirklich geliebt zu werden. Verliebt war ich nie wirklich. Wenn dann habe ich mich nur zu Jemanden hingezogen gefühlt oder hatte ihn gern. Beziehugen habe ich meist beendet, nicht der Mann. Schmetterlinge im Bauch hatte ich ein einziges Mal, aber diese Schmetterlinge flatterten nicht lange, da sie schnell abgetötet wurden. Ich hatte in jungen Jahren einige Beziehungen und ich habe nicht danach gefragt ob auf der anderen Seite Familie ist oder nicht. Ich wußte eh nicht was Familie ist und bedeutet. Auch nicht als ich zum ersten mal verheiratet war. und eine eigene Familie hatte. (Meine Ehe war eh 16 Jahre lang nur Psycho pur, aber darüber erzähle ich vielleicht mal später etwas.


    Aber "fremd zu gehen" nein das kam für mich nicht in Frage.



    Doch ist es, weil letztendlich ist die Natur dafür verantwortlich, Wie schön für unsereins, gell? :bayer2:

    Klar Wonzelchen, das mag vielleicht zutreffen. Aber wenn der Verstand in die Hose rutscht, egal ob bei Mann oder Frau, dann könnte es wirklich triebgesteuert sein und wie ich finde, hat das mit "Natur" wenig zu tun.


    Oder sehe ich das jetzt falsch?

    Ich könnte auch etwas darüber erzählen. Damals noch vor Klaus führte ich eine fast vier jährige Fernbeziehung. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter und er hat mir eigentlich von Anfang an versichert, das er sich von seiner Familie (nur wegen dem finanziellen Aspekt) nicht trennen würde. Trotzdem ließ ich mich auf ihn ein. Es war eine schöne, aber auch teilweise schlimme Zeit, da ich nur über seinen Gartenzaun schauen konnte und ich mich am Ende sexuell nur noch aus genutzt gefühlt habe. Aus was anderen Bestand diese Beziehung nicht und es hat einige Zeit gekostet bis ich wirklich dahinter kam. Er sagte mir mal klipp und klar, das er den Sex mit keiner Frau so genossen hat wie mit mir.


    Heute - obwohl er wußte das ich verheiratet bin, suchte er immer noch den Kontakt zu mir, obwohl das ganze jetzt fast zehn Jahre zurück liegt.


    Klaus habe ich von dieser Beziehung erzählt und er tolerierte es, das ich mit ihm schrieb oder auch mal telefonierte. Aber meine Einstellung zu ihm hatte sich grundlegend geändert und ich fand ihn nur noch lästig, langweilig und öde und..ich wußte was er wollte.


    Dem ganzen bereitete ich dann endgültig ein Ende indem ich ihm schrieb, das ich Klaus liebe, weil Klaus mir mein Leben zurück gegeben hat.Für ihn lebe ich, für ihn macht es Sinn zu leben und ich bin glücklich darüber. Seitdem habe ich nie wieder was von ihm gehört.


    Was bringt Frauen oder auch Männer dazu sich auf eine Beziehung einzulassen, von der man von vorne herein weiß, das sie eh keine Zukunft haben?


    Diese Frage habe ich mir oft gestellt aber nie so wirklich eine für mich befriedigende Antwort gefunden.

    Fremdgehen - ist dann die Beziehung noch zu retten? Sicher es gibt Paare die sich vielleicht nach dem sie gehört haben das der Partner/Partnerin fremd gegangen sind, sich vielleicht nach einer Aussprache zusammen raufen und es weiter hin miteinander versuchen, sei es der Kinder wegen oder die Angst vom anderen Partner verlassen zu werden und am Ende allein dazu stehen, Angst vor Einsamkeit. Keine Ahnung, da mag es sicher einige Gründe geben. Die Beziehung zu einander wird sich zwangsläuftg ändern, bewußt oder auch völlig unbewußt, denn ein gewisses Misstrauen wird immer bleiben und nie ganz verschwinden. Vertrauen muss total neu aufgebaut werden und in einer gewissen Weise muss sich der zu framd gegangene Teil in der Beziehung sich beweisen oder behaupten. Ich bin überzeugt das das über Jahre gehen kann, aber es es wird sicher nie ganz verschwinden und der Riß in der Beziehung der damals entstand wird immer wieder auftauchen und vielleicht auch schmerzen.


    Ich glaube es gehört schon gewaltig was dazu, seinen Partner ehrlich und auf tiefsten Herzen zu verzeihen und es wirklich nur als Ausrutscher zu sehen. Trotzdem bleibt die Frage offen; "Warum?" Was hat in der Beziehung gefehlt? Was kann der andere oder die andere mehr geben als der eigene Partner/Partnerin? Wie konnte es soweit überhaupt kommen?