Es werden für gewöhnlich Jesus und Christus nicht voneinander unterschieden und es herrscht ein schieres Durcheinander.
Unter dem Namen "Jesus Christus" wird "Jesus" für gewöhnlich bevorzugt, obwohl der göttliche Christus in ihn eingezogen worden war. Offenbar sucht man sich einen menschlichen Vertreter, der zwar mehr als der gewöhnliche Mensch kann, aber nicht zu weit von ihm entfernt sein darf, um ihn nachstreben zu können, um sich in seiner Ansicht, ein Christ zu sein, nicht zu überfordern. Das aber bedeutet nicht, Christ zu sein. Zu einem Christen wird man im Grunde wie von selbst, weiß man um die Bedeutsamkeit, dass der Christus Mensch wurde und werden musste. Davon soll hier die Rede sein:
Die Gleichmacherei einerseits und die Bevorzugung des Jesus andererseits wird der Aufgabe des Jesus und des Christus als Gottmensch Jesus Christus nicht gerecht.
Es geht um die Rettung bzw. Erlösung der Menschheit, was sich auf den Tod bezieht. Gemeint ist nicht der physische Tod, sondern der geistige, der dem Menschen drohte. Es ist auch nicht darum gegangen, jetzt angesichts des Leids des Gekreuzigten alle plötzlich brav werden zu lassen.
Als Menschensohn hatte Jesus die Aufgabe, dem Gottessohn Christus eine ihm möglichst angemessene Leiblichkeit zu verschaffen, damit dieser durch den Leib menschlich werden, damit sterben und in den Tod eintreten könnte. Das geschah durch den Tod des Christus - nicht des Jesus! - am Kreuz. Der menschliche Tod des Gottes ermöglichte ihm dort Zutritt zu gewähren, was nur des Menschen war. Auf diese Weise konnte er den dortigen Widersacherkräften, die an der geistigen Auslöschung des Menschen interessiert waren, Paroli bieten, was für die gesamte Menschheit gilt, wofür sich niemand "Christ" zu nennen braucht.