Beiträge von Wally im Thema „Zeitzeugen Aufruf: "Wie kann Aufarbeitung gelingen?"“

    Hallo Wally wo warst du denn im Heim? Ich hab es ja gottseidank geschafft und bin für meine Heimzeit rehabilitiert,es ist wie eine Befreiung wenn man den Stempel hat das alles zu Unrecht geschehen ist. Vielleicht kann ich dir ja ein paar Tips geben.

    Ich war in Essen in einem Heim für körperlich-geistig behinderter Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Aber davor und danach war ich auch noch in anderen Heimen. Zum Beispiel war ich in einem Düsseldorfer Heim das es heute nicht mehr gibt und somit auch keine Unterlagen. Es war damals auch so, das man nicht unbedingt in einem Heim angemeldet werden musste und in diesem Heim war es so. Zwischenzeitlich war ich dann auch in zwei Aufnahmeheime, die es heute so auch nicht mehr gibt. Das war damals in der Damannstr. und Ahrfeldstr. in Essen. Diese Heimaufenthalte kann ich nicht mehr nach weisen und wie schon gesagt, hat das Jugendamt nach 30 Jahren meine Akten (lt. ihrer Aussage) vernichtet. Ich habe also gar nichts und mir stehen nur die 10.000 Euro Sachleistungen zu und eben diese zwei Jahre Rentennachzahlung. Ansonsten schaue ich in die Röhre. Aber mit der Sachleistung kommen die auch nicht an die Sonne. Also im Prinzip bin ich eine von denen, die durch und durch angeschmiert ist.

    Wäre das nicht eine zusätzliche Ansprechpartnerin für Deine Reha-Sache, Wally? Ich würde es versuchen.

    Ich glaube, das gilt mehr für die ehem. Heimkinder die damals in der damaligen DDR in Heimen, Jugendwerkhöfe u.s.w unter gebracht waren. Zumindest verstehe ich das Schreiben so. Wir haben jetz noch einmal telefonisch und über Mail meine Sachbearbeiterin in Köln auf Anraten kontaktiert. Leider kommt nichts zurück. Telefonisch nicht erreichbar und die Mail scheint ungelesen in den Papierkorb zu wandern. Es erfolgt keine Reaktion und ich habe die Hoffnung mittlerweile aufgegeben, das sich da überhaupt noch etwas tut.

    Das Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung arbeitet gegenwärtig im Auftrag der Beauftragten für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke, daran, eine Internetplattform zu errichten. Auf dieser Plattform soll die Heimerziehung des vergangenen Jahrhunderts umfassend dokumentiert werden.


    Ziel des Projekts ist es, dass vieles von dem Wissen, was man benötigt, um eine menschenwürdige Heimerziehung zu organisieren, über die Homepage erreichbar ist.
    Dazu zählen nicht allein wissenschaftliche Informationen, sondern vor allem Berichte von Zeitzeugen. Diese Zeitzeugenberichte bilden den Kern der Plattform, denn nur sie können Zeugnis davon ablegen, wie es wirklich gewesen ist.


    Deshalb bittet das Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung um Mithilfe und Beteiligung von ehemaligen Heimkindern.


    mehr dazu hier:
    http://www.dih.berlin/index.ph…-wie-gelingt-aufarbeitung
    http://www.dih.berlin/index.php