Beiträge von 1PS im Thema „2016 - Wieder beginnt ein neues Jahr“

    Im Gegensatz zum Gedicht von Heinrich Heine,
    der den Besuch in einer fremden Stadt beklemmend
    beschreibt, steht - ortsneutral- folgendes Gedicht.


    Nachthelle


    Die Nacht ist heiter und ist rein,
    Im allerhellsten Glanz,
    Die Häuser schau'n verwundert drein,
    Steh'n übersilbert ganz.
    In mir ist's hell so wunderbar,
    So voll und übervoll,
    Und waltet drinnen frei und klar,
    Ganz ohne Leid und Groll.
    Ich fass' in meinem Herzenshaus
    Nicht all' das reiche Licht,
    Es will hinaus, es muß hinaus,
    Die letzte Schranke bricht.


    Johann Gabriel Seid



    Franz Schubert hat diesen Text vertont und ich finde, erst jetzt bekommt
    die "Nachthelle" den Mantel des Verstehens und Hinführens zu einer
    Begeisterung für diesen Text aufgelegt:




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    Fremde Stadt


    Wie das so seltsam traurig macht:
    Ein Gang durch einen fremde Stadt,
    Die liegt und schläft in stiller Nacht
    Und mondbeglänzte Dächer hat.


    Und über Turm und Giebel reist
    Der Wolken wunderliche Flucht
    Still und gewaltig wie ein Geist
    Der heimatlos nach Heimat sucht.

    Du aber, plötzlich übermannt,
    Ergibst dem wehen Zauber dich
    Und legst Dein Bündel aus der Hand
    Und weinest lang und bitterlich.



    Heinrich Heine

    Ich gehe mal davon aus, dass ich die Nacht zum Jahreswechsel
    wie schon seit vielen Jahren doch wieder verschlafe. Edina, unser
    Kleiner Münsterländer hält auch nicht viel von dem unnützen Geballere
    und legt sich lieber zu mir. Meine Hand liegt auf ihrer Flanke, so weiß
    sie, dass ihr kein Unheil droht. (Der Fachmann würde sagen: Sie ist
    'nicht Schussfest'.) Die Rollade ist abgesenkt, das Fenster geschlossen
    in dieser Nacht und so bekommen wir Beide nicht viel mit von diesem
    sinnlosen Getöse.
    Deshalb schließe ich mich jetzt schon den Neujahrswünschen aller
    Freunde dieses Forums an, mit der Hoffnung, dass ein jeder bekommt,
    was er sich wünscht für das neue Jahr.



    Januar


    Januar - noch kalt und eisig
    frostumklammert jeder Reisig
    und der Blick durchs Fensterglas
    aus warmer Stube macht mir Spaß.


    Darinnen noch der Weihnachtsbaum!
    Flüchtig wird er, jener Traum
    der noch in der Weihnachtsnacht
    den Menschenkindern Hoffnung bracht.


    Seine Nadeln fallen nieder
    und - wie alle Jahre wieder -
    kommt für ihn die letzte Stund`
    auch ihn frißt eines Feuers Schlund.


    Nur - bis auf seine Kerzen
    freut, was d´ran war wieder Herzen
    denn - wie alle Jahre wieder -
    erklingen alte, neue Lieder.


    So ist´s nun mal, ´s wird immer sein:
    Hoffnungen werden groß und wieder klein.
    Was übrig blieb, ist das was zählt!
    Bleibt ein Licht in dieser Welt?


    Text und Foto und Dekomontage(© 1PS)