Beiträge von Hagiel im Thema „Teil I: Es war einmal ...“

    Ich kann mich leider an dieser Geschichte nicht beteiligen, weil ich mich mit diesem Schreibstil nicht anfreunden kann.

    Sollen wir den Schreibstil ändern? Welcher sagt Dir am Besten zu, damit Du mitschreiben kannst. Was kannst Du besser lesen? Das sollte kein Problem sein. :zw::fr:

    Ich werde fortfahren, wobei ich begrüsse, wenn ein Konzept erarbeitet wird. Das macht das Schreiben einfacher.Jeder hat so eine grobe Richtung und kann sich somit beteiligen.


    Josef wurde stutzig, als er vor seiner Heirat die Geburtsurkunde in seinen Händen hielt. Dabei bemerkte er, dass er bei seinen Eltern auf Ungereimtheiten stiess, was seine Geburt betraf. Es war erst nur so ein Gefühl, welches immer drängender wurde und er daraufhin seine Mutter zur Rede stellte. Nach anfänglichem Rumdrucksen, gab sich seine Mutter einen Ruck und sagte ihm, dass er, Josef, ein adoptiertes Kind sei und sie sich nie getraut hatte, es ihm zu sagen. Sie habe befürchtet, dass er sie dann nicht mehr als Mutter anerkennen würde und sie ihn eventuell verlieren würde. Sie weinte und flehte ihn förmlich an, ihr zu verzeihen, dass sie diese Tatsache so lange verschwiegen hatte.


    Nach dem ersten Schock zog sich Josef tatsächlich zurück und musste mit dieser Tatsache erst einmal fertig werden, dass er noch andere, leibliche Eltern hatte. Wollte er sie überhaupt kennenlernen? Was war der Grund, dass er adoptiert war? Liebte er seine Adoptiveltern deswegen weniger? Er war so durcheinander, sodass einige Zeit verging, ehe er wusste , was er als nächstes unternehmen wollte.



    Zuerst einmal wollte er heiraten und seine zukünftige Frau deswegen nicht darunter leiden lassen, weil er so quer war. Natürlich sprach er mit ihr darüber und er merkte, dass es ihm gut tat, mit ihr darüber sprechen zu können. Sie verstand ihn, drängte ihn aber zu nichts.

    Die Keidung von Josef war sehr konservativ und nicht übermassig auffallend, eher alltagstauglich. Die Hände waren hartes Arbeiten gewohnt, obwohl sie trotzdem sehr feingliedrig erschienen. Nun gut , das Eine schliesst das Andere nicht aus, dachte Friedl, wobei er seine eigenen Hände betrachtete. Da er immer für sich alleine gesorgt hatte, wusste er auch, was arbeiten bedeutete.



    Der Draufgänger, den er zuerst im Sinn hatte, hätte sicherlich anders ausgesehen. Bescheidenheit konnte ihm nicht nachgesagt werden und ausserdem schaute er gerne auf seine Mitmenschen herab. Nichts davon bemerkte Friedl an Josef.



    Seine Gedanken waren zu weit abgeschweift und er ermahnte sich, sich lieber darauf zu konzentrieren, was der Fremde ihm sagen wollte. Er brachte das Gespräch wieder auf die Ahnenforschung und ohne Umschweife fragte er den Josef, was er denn jetzt herausgefunden hatte, und warum er ihm das überhaupt erzählte?

    Friedl war mittlerweile so neugierig geworden, was der Josef noch zu erzählen hatte, denn auch er wollte wissen, was es denn mit den Merkwürdigkeiten auf sich hatte und vor allem, was das mit ihm, dem Friedl, zu tun hatte? Ahnenforschung, was meinte er damit? In wiefern kam er darin vor. Seltsam, aber das würde ihm der Josef bestimmt erklären können. Er konnte kaum erwarten, was der Fremde noch so wusste und darum setzte er sich erwartungsvoll zu ihm, um ebenfalls eine Tasse Kaffee zu trinken. Josef Huber verstand und fuhr fort zu erzählen.



    Dass der Sepp so gut zuhören konnte, freute ihn, denn das war er nicht so gewohnt bei seinen Angehörigen. Die winkten immer schnell ab, weil er, einmal ins reden gekommen, nicht mehr so schnell aufhören konnte. Also fuhr er fort.



    Seine Mutter erzählte ihm vor vielen Jahren, dass er einen Bruder gehabt hatte, der aber leider im Babyalter verstorben sei. Die Umstände waren etwas mysteriös, und auf Nachfrage bei seiner Mutter, wiegelte diese schnell ab und wechselte das Thema. Josef glaubte, dass es die Mutter zu sehr schmerzte an dieses Kind erinnert zu werden und fortan fragte er nicht mehr nach. Trotzdem hätte er gerne etwas mehr gewusst, aber es sollten noch viele Jahre vergehen.

    Der Fremde stellte sich als Josef Huber vor, wobei seine Freunde ihn Sepp nannten. Er hatte eine ähnliche Art, sich den Friedl anzusehen, ähnlich in der Weise, sodass er bei dem Friedl nicht mehr unbedingt Unbehagen auslöste, sondern seine Neugier hervorrief. Sein Blick war offen und freundlich und ein verschmitztes Lächeln blitzte sogar ab und zu durch.



    Er erzählte, dass er Familie hatte, die Kinder mittlerweile ihre eigenen Familie gegründet hatten und er somit mehr Zeit mit Reisen verbringen konnte, die er mit seiner Frau unternahm. Er hätte als Hobby die Ahnenforschung, und er sei dadurch auf einige Merkwürdigkeiten gestossen. Und ja, daduch sei er auch auf ihn, den Friedl förmlich gestupst worden.



    Sein Weg führte ihn in diese Gegend, wobei er auch die Ausstellung vom Friedl besucht hatte. Die Bilder seien wirklich bemerkenswert und auf alle Fälle einer genaueren Betrachtung würdig. Ganz besonders ein Bild hatte es ihm angetan. Aber darauf würde er später zurückkommen. Er legte eine Pause ein und liess sich eines von Friedel's Plätzchen schmecken.

    Nein, Friedl war zwar ein sehr friedlebender Mensch , aber dumm und unvorsichtig war er trotzdem nicht. Vielleicht konnte er den Fremden mit Belanglosigkeiten aus der Reserve locken, so dass dieser anfing, von sich selber zu erzählen. Kommt Zeit, kommt Rat. Den Anfang sollte eine Tasse Kaffee machen. Friedl ermahnte sich zur Ruhe und arrangierte alles auf ein Tablett, welches er dann zur Stube rübertrug.



    Er liess sich Zeit, während er den Fremden aus dem Augenwinkel beoachtete, um dessen Stimmung herauszufinden. Das gelang ihm ganz gut, denn der Fremde konnte eine leichte Unruhe nicht verbergen, was für den Friedl ganz angenehm war. Ging es dem Fremden doch genauso wie ihm. Ein paar Plätzchen hatte Friedl ebenfalls aus seiner Keksdose hervorgezaubert und der Fremde schenkte ihm ein leichtes Lächeln.

    Vielleicht war es aber auch ganz anders. Friedl malte seine Bilder aus der Erinnerung, die er immer wieder vor seinem geistigen Auge sah. In der Natur war Friedl glücklich, er bemerkte die Stimmen der Tiere und da die Bilder für ihn ihre eigene Musik spiegelte, waren die Bilder für ihn voller Leben. Woran lag es also, dass diese Bilder für die Frau ohne Seele waren? Musste er wirklich die Tiere in die Bilder einbringen, um für andere Betrachter eben diesen Bildern Leben einzuhauchen? Oder lag es an der Stimmung des Tages, was ein jeder in den Bildern sah? Friedl erkannte, dass seine Bilder nicht unbedingt die gleichen Emotionen bei anderen hervorriefen wie bei ihm. Das machte ihn traurig, gab es für ihn nichts schöneres, als das Leben zu leben, wie er es gewohnt war. Im Einklang mit der Natur und in der Stille der Berge.
    Vielleicht gab es einen Weg, wie er die Bilder im Einklang mit seiner wunderbaren Musik zeigen konnte. Dieser Gedanke gefiel ihm und er fing an zu träumen.