Beiträge von Klaus im Thema „FIFA erhebt Anklage gegen Franz Beckenbauer“

    Sepp Blatter schob sich selbst Millionen zu.


    Der FIFA-Skandal hat eine neue Dimension erreicht: Der frühere Präsident Joseph Blatter und zwei weitere Funktionäre haben sich laut einer internen Untersuchung in den vergangenen fünf Jahren massiv persönlich bereichert. Dem Bericht zufolge sollen sie allein in diesem Zeitraum insgesamt mehr als 71 Millionen Euro eingestrichen haben.


    Die beiden weiteren Beteiligten sind Ex-Generalsekretär Jérôme Valcke und der ehemalige Finanzdirektor Markus Kattner. Das teilte die FIFA selbst mit. Die Methoden des Trios waren demnach massive Gehaltserhöhungen im Jahres-Rhythmus, Bonifikationen für WM-Turniere und andere Prämien oder Gratifikationen.


    "79 Millionen Franken - nur in den letzten fünf Jahren"
    "Es gibt Belege für koordinierte Bemühungen von drei früheren Top-Offiziellen der FIFA, sich durch jährliche Gehaltserhöhungen, Boni für Weltmeisterschaften und andere Zahlungen in Höhe von mehr als 79 Millionen Franken (71,5 Million Euro) zu bereichern - nur in den letzten fünf Jahren", erklärte Bill Burck, Partner der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel. Die Kanzlei wurde vom Verband damit beauftragt, Verträge und Entschädigungen einer kleinen Gruppe von ehemaligen FIFA-Funktionären zu untersuchen.

    Für eine Gala, die es nie gab
    DFB zahlte Millionenbetrag an FIFA ohne Genehmigung



    21.10.2015, 12:39 Uhr | sid, t-online.de


    Es wird immer unübersichtlicher: Die fragwürdige Zahlung des Organisationskomitees der WM 2006 an die FIFA in Höhe von 6,7 Millionen Euro ist offenbar ohne Genehmigung erfolgt.

    Das Bundesinnenministerium (BMI) erklärte auf Anfrage der "Süddeutschen Zeitung", der zuständige Präsidialausschuss des OK-Aufsichtsrats habe die geplante Zahlung nur zur Kenntnis genommen. "Ein zustimmender Beschluss wurde jedoch nicht gefasst", hieß es demnach.



    Geld für eine Gala, die es nie gab
    Laut der Zeitung unterrichtete das OK am 8. April den Präsidialausschuss des Aufsichtsrats bei einer Sitzung in Köln, dass man nicht benötigte Mittel aus dem mit zwölf Millionen Euro dotierten Kulturetat der WM umschichten wolle. Diese Mittel sollten "zu einem größeren Teil zu Gunsten der Auftaktveranstaltung" der WM genutzt werden.Der Ausschuss, dem alle Verträge ab einem Umfang von 500.000 Euro zur Genehmigung vorgelegt werden mussten, nahm diese Absicht laut des damaligen Bundesinnenministers Otto Schily allerdings lediglich "zur Kenntnis". Das BMI teilte mit, im Nachhinein lasse sich "die Freigabe entsprechender Finanzmittel bzw. die tatsächliche Zahlung nicht nachvollziehen". Laut Innenministerium sah der Beschlussvorschlag des OK vor, der FIFA sieben Millionen Euro für die Eröffnungsgala zu geben. Schily schrieb dazu, er nehme an, dass in der Sitzung am 8. April 2005 ein konkreter Betrag genannt worden sei. "Aller Wahrscheinlichkeit nach ist dieser konkrete Betrag eine runde Summe gewesen. Wenn ein Betrag von 6,7 Millionen Euro genannt worden wäre, hätte es vermutlich Nachfragen gegeben, wie er zustande kommt."



    Warum zahlte die FIFA nicht zurück?
    Offen ist weiterhin, warum auch nach Absage der Auftaktveranstaltung im Januar 2006 keine Rückzahlung des Geldes erfolgte.
    Die FIFA hatte die Gala überraschend storniert. Offizieller Grund waren damals vermeintliche Probleme bei der Verlegung des neuen Rasens. Dieser könne nach der Gala nicht mehr in perfekten Zustand für die WM gebracht werden.

    Die Ethikhüter der FIFA erheben Anklage gegen Franz Beckenbauer. Die zuständige Untersuchungskammer hat ihre Ermittlungen gegen den Kaiser abgeschlossen. Das Verfahren sei zur rechtsprechenden Kammer weitergeleitet worden, teilte das Gremium des Fußball-Weltverbands mit. Ein Urteil steht unmittelbar bevor.


    Der Münchner Richter Hans-Joachim Eckert als Chef der rechtsprechenden Kammer wird die Entscheidung aber als Landsmann Beckenbauers nicht treffen. Stattdessen spricht der Australier Alan Sullivan das Urteil. Wann er seinen Beschluss fällt, ist nicht bekannt. Ob die FIFA-Fahnder wegen der Bestechungsvorwürfe gegen das Organisationskomitee der WM-Endrunde 2006 in Deutschland weitere Untersuchungen gegen Beckenbauer und Präsident Wolfgang Niersbach vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgenommen haben, teilte die ermittelnde Kammer nicht mit.


    Befragungen zu WM-Vergaben 2018 und 2022
    Alle Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees, die bei der skandalträchtigen WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 im Dezember 2010 beteiligt gewesen waren, hatten vor der Ethikkommission aussagen müssen - so auch Beckenbauer. Als er dies zunächst verweigerte, wurde er im Sommer 2014 provisorisch für 90 Tage für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Nach seiner danach erfolgten Aussage wurde diese Sperre aufgehoben, die Ermittlungen liefen jedoch weiter.



    Ermittlungen gegen Blatter, Platini und Valcke gehen weiter
    Die ermittelnde Kammer bestätigte außerdem die Fortführung der Ermittlungen gegen den suspendierten FIFA-Chef Joseph S. Blatter, den gleichfalls vorläufig gesperrten UEFA-Boss Michel Platini und den schon von der FIFA zuvor abgesetzten Generalsekretär Jerome Valcke. "Die ermittelnde Kammer tut alles in ihrer Macht stehende, dass innerhalb der 90-tägigen Suspendierung von Herrn Blatter und Herrn Platini eine endgültige Entscheidung gefällt werden kann", teilte das Gremium mit.




    Auch Spaniens Verbandschef Llona betroffen
    Auch nach den Untersuchungen gegen den Spanier Ángel María Villar Llona, Vize-Präsident der FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA), wird nun ein Urteil erwartet. Im Fall von Llona, der sich auf Spaniens Bewerbung um das WM-Turnier 2018 bezieht, wird allerdings Eckert die Entscheidung treffen.


    Quelle: T-Online.de