Beiträge von floras im Thema „Denkt Ihr oft an die Heimzeit?“

    Es ist gut, das es solch einen Schutzmechanismus gibt. Mancher würde sicher durch drehen oder mit der Verarbeitung seines Erlebten gar nicht klar kommen.

    Der Schutzmechanismus greift und hilft nur temporär.


    Wenn das Erlebte, die Verletzungen im Gedächtnis, im Herzen bzw. in der Seele verborgen oder versteckt ist/sind, dann ist/sind es/sie trotzdem da.


    Wie in einem Turm, "geschützt" durch die umgebene Mauer.

    Aber diese Mauer kann aus unterschiedlichen Gründen aufgebrochen werden durch Erlebnisse, Träume, Bilder und auch Berichte.


    Man erlebt das dann zeitversetzt - nur ist man älter geworden.

    Der Körper ist älter geworden, im Geiste hat man sich weiterentwickelt, doch im Gefühlsbereich ist man dann wieder verletzte Kind - egal, ob man eine Therapie gemacht hat oder nicht.


    Gefühlsmäßig bin ich manchmal betroffen, wenn ich wieder Berichte der Forenteilnehmer lese, die von ihrem Schicksal berichten.

    Und da tauchen sie wieder auf, die Vergangenheit, das Aussortiert-Werden, das Verlassen-Sein ...

    Nein, das hört niemals auf - es hilft zwar in einer guten Beziehung - aber das Erlebte ist erlebt worden und das macht mich auch immer wieder traurig.

    Heimzeit war, ist und bleibt Heimzeit.


    Verdrängung bringt absolut nichts, denn was verdrängt wurde oder wird, es bleibt immer latent vorhanden.


    Besser ist es, man akzeptiert das Vergangene/Geschehene als ein Teil seines Lebens. Man muss dem ja nicht zustimmen. Und das Rad der eigenen Lebensgeschichte lässt sich nun mal nicht zurückdrehen.


    Wichtig ist, das Positive der Heimzeit, wenn man es erfahren hat, auch zu sehen.


    Das Negative, es muss verarbeitet werden ...


    Der (Ehe-) Partner, enge Freunde und ein Forum wie dieses mögen helfen. Durch die hier geschlossenen Kontakte, dem Austausch untereinander und der Foren-Treffen kann weitere Aufarbeitung möglich werden - insbesondere, wenn man die Personen persönlich kennengelernt hat.


    Es ist eine weitere Chance, die man unterschiedlich nutzen kann.