Ja, was die Menschen draus gemacht haben - ob Päpste, Bischöfe, hochgestochene Theologie,
was sie hinein interpretieren und als Dogmen inner- und außerhalb von Konzilen verkünden,
geht doch am Thema vorbei und ist für uns Normalsterbliche eigentlich ohne Belang.
Was ändert es an der Tatsache, dass jener Satz "Siehe, ich bin des Herren Magd,
mir geschehe, wie du gesagt!" der Grundstein war für eine neue und umwälzende
Änderung, der in alle Lebensbereiche der Menschen ausstrahlte. Gekrönte und unge-
krönte Häupter, Menschen jeglichen Standes und auch was die Politik mit ihren
Entscheidungen betrifft - alles ist dieser Tatsache unterworfen oder wird zumindest
massiv beeinflusst. Und wer sagt denn unumstößlich, dass Maria nicht hätte sagen
können, ich bin zwar des Herren Magd, aber ein Kind...............?
Wenn man bedenkt, dass sie - so wie Du schreibst - eine "voll gottesfürchtige Frau"
gewesen ist, hatte sie doch zur damaligen Zeit das Recht gehabt, ihren guten Ruf
nur ja nicht aufs Spiel zu setzen. War Maria nicht jüdischen Glaubens und hätte sogar
mit drakonischen Strafen rechnen könne, wenn sie ein Kind zur Welt brachte außerhalb
der damals gültigen Sitte ohne angetrauten Mann. Wer hätte ihr verdenken können,
wenn sie möglicherweise eine Steinigung befürchtet hätte, was doch wohl mehr als
legitim gewesen wäre.
Natürlich kann man diskutieren darüber, ob wir eine ganz andere Kultur bekommen
hätten. Und wenn man darüber diskutieren kann, darf, sollte, dann kann man auch
darüber diskutieren, ob die Konzilianten zu den einzig richtigen Schlüssen gekommen
sind, was die Personen der sogen. Heiligen Familie betrifft.
Das alles aber würde in einem sinnlosen Disput enden:
Ihr "Ja" hat die Weltgeschichte bedeutend beeinflusst und tut es bis zum heutigen Tag,
nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Letztendlich gilt auch hier: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär....