Beiträge von Wally im Thema „Weihnachten im Kinderheim“

    Weihnachten im Kinderheim
    war für mich die schönste Zeit.
    Es fehlten zwar Wärme und Liebe,
    aber es gab keine Hiebe.
    Der Stock blieb in der Ecke
    und wir mußten uns nicht verstecken
    um den Schlägen zu entgehen.
    Weihnachten im Kinderheim
    war für mich die schönste Zeit.


    Weihnachten war Ruhe, war Besinnlichkeit,
    Weihnachten war für mich die schönste Zeit.
    doch bald schon holte uns der Alltag wieder ein.
    Stöcke prasselten auf uns nieder,
    dazu sang man christliche Lieder.
    und eine spöttische Stimme spricht,
    wie unnütz doch Heimkinder sind..
    Das Christkind hat uns vergessen.
    Doch einmal im Jahr zur Weihnachtszeit,
    bekamen wir ein Stückchen Menschlichkeit.


    Also es ist auch nicht ganz original, aber es kommt dem schon nahe.
    (Jetzt lasse ich das so)


    Selina


    Flora, ich würde gerne das Original reinsetzen, wenn ich es noch hätte. Habe es mir leider vorher nicht weggespeichert. :cursing: Es ist ein Gedicht gewesen, was mir spontan in den Sinn kam. Ich habe wirklich hin und her überlegt um einigermaßen, das Original hinzubekommen. Paar Zeilen habe ich zwar auch noch im Kopf, kriege es aber nicht wirklich mehr richtig zusammen..

    Weihnachten im Kinderheim
    war für mich die schönste Zeit.
    Es fehlten zwar Wärme und Liebe,
    aber es gab keine Hiebe.
    Der Stock blieb in der Ecke
    und wir mußten uns nicht verstecken
    um den Schlägen zu entgehen.
    Weihnachten im Kinderheim
    spürte etwas Menschlichkeit.


    Weihnachten des Friedens und der Ruhe
    Weihnachten blieb die Rute in der Truhe,
    Weihnachten, Lichterglanz in Kinderaugen,
    Weihnachten, wir konnten es kaum glauben,
    festlich alles schön geschmückt,
    Geschenke, Leckereien, die bunten Teller gut bestückt,
    Kinderherzen höher schlagen,
    zaghaft, freudig, wagten kaum zu fragen,
    warum heut zur Weihnachtszeit,
    zeigt ihr uns ein bischen Menschlichkeit.


    Warum nicht auch übers Jahr,
    "waren wir so anders da?"
    Warum prasselten auf uns nieder
    Prügelstöcke, singt dabei christliche Lieder,
    verhöhnend, grinsend, abwerten und gemein,
    "Lobet den Hernn", wie konntet ihr so sein?
    Zwischen Gesang und Gebet , die Körper geschunden,
    zwischen Gesang und Gebet, nur Hass empfunden,
    zwischen Gesang und Gebet, Heimkinder sind unnütz und nichts.
    Zwischen Gesang und Gebet, der Teufel euch ritt.
    Jedoch zur Weihnachtszeit im Kinderheim
    zeigten ihr ein wenig Menschlichkeit.


    (Warum nur zu Weihnachten?)


    Selina

    Zudem war ein Holzkrippe aufgebaut, und daneben lagen etliche Strohhalme.
    Dann war uns freigestellt, allabendlich - sofern wir glaubten, dass wir
    "brave Kind" gewesen sind - einen Strohalm in die Krippe zu legen. Ziel
    war es, bis zum Heiligen Abend ein weiches Strohlager geschaffen zu haben
    für das Christkind.


    Jetz wo Du das schreibst Peter fällt es mir auch ein.
    Allein die Vorweihnachtszeit war für 30 Mädchen auf meiner damaligen Station voll Spannung und Erwartung. Ab den 1. Advent durften wir nicht mehr in den Spiel- Ess- und Aufenthaltsraum. Die Tische und Stühle wurden auf den endlos langen Raum in dem linker Hand die Schlafräume lagen aufgebaut.
    Wir durften Fernseh schauen "Wir warten auf`s Christkind", was die Spannung bei mir selbst erhöhte und an manchen Abenden in der Adventszeit wurde eine Adventsrunde -stunde) gemacht in dem wir alle im Kreis saßen. Das große Licht wurde ausgemacht und es brannten Kerzen. Es wurden Weihnachtsgeschichten vorgelen, gesungen und erzählt und es gab ein Gefühl der Zusammengehörigkeit Das war gemütlich und schön und es gab mir das Gefühle der Geborgenheit und des Schutzes. (aber das war nur Illusion)


    Jeden Sonntagabend lag ein Bonbon auf unseren Kopfkissen, für die Kinder die an den Adventswochenenden nicht nach Hause durften oder konnten. Auch war es mit der kleinen Holzkrippe so, das jedes Mädchen ein Strohalm in die Krippe legen durften, bis die Krippe voll mit Stroh war und die Krippe stand dann auch untern Tannenbaum.
    Der Aufenthaltsraum war sehr festlich geschmückt und manchmal wenn wir Nachts zur Toilette mussten, die Schwestern mal wirklich schliefen, lugten wir oft durchs Schlüsselloch. Auch am Tag lugten wir manchesmal durch. Aber zu sehen war nichts. Irgenwas auf der anderen Seite der Tür verhinderte das.


    Auch die Weihnachtszeit selbst war schön. Die Nonnen wie umgedreht und manches Mädchen war vielleicht froh nicht nach Hause zu müssen.


    Ich erinnere mich, das manches Mädchen bedrückt und traurig wieder ins Heim kam und ich erinnere mich auch an manche Prügel, die ein Mädchen bekam, wenn es von zu Hause wieder kam.


    An vieles erinnere mich garnicht mehr. Nur ein Weihnachten ist mir wirklich bewußt in Erinnerung geblieben, da war ich acht Jahre alt. Alles andere spielt sich nur noch schemenhaft und verschwommen ab und die Erinnerungen wollen auch nicht wirklich kommen.


    Trotzdem Weihnachten war für mich die schönste Zeit, weil sich auch die kleinen Körper endlich auch von den ganzen Prügelattacken erholen konnten.

    Weihnachten im Kinderheim
    war für mich die schönste Zeit.
    Es fehlten zwar Wärme und Liebe,
    aber es gab keine Hiebe.
    Der Stock blieb in der Ecke
    und wir mußten uns nicht verstecken
    um den Schlägen zu entgehen.
    Weihnachten im Kinderheim
    spürte etwas Menschlichkeit.

    Leider bekomme ich das Gedicht nicht mehr ganz zusammen da es aus den Ärmel heraus geschrieben wurde. Durch den Absturz des Forums sind leider auch die hier zum Thema geschriebenen Beiträge futsch.


    ...............[Blockierte Grafik: http://www.weihnachtsgedichte24.de/a_Schlitten06.gif]


    Vielleicht mag der eine oder die andere ja nochmal erzählen wie es Weihnachten bei Ihnen als Kind oder Jugendliche/r im Kinder- u. Jugendheim war..