Beiträge von 1PS im Thema „In Gedenken an Ari/Lobo“

    das sagt sich so leicht, denn da stehe ich unter ".Erfolgszwang"


    Da bin ich aber ganz anderer Meinung:
    Wichtig ist nur und ganz allein neben den lesbaren Worten der Gedanke,
    der auch zwischen den Zeilen "erahnbar", gleichsam spürbar ist.
    Und da gibt es keinen Erfolgszwang. Gefühle kennen keinen messbaren
    Erfolg.


    Es gibt nur eines, was ich absolut nicht ab kann:
    Wenn jemand nicht einmal in der Lage ist, auch nur (etwas übertrieben) ein
    einziges "Hauptwort" richtig zu schreiben aber ein Gedicht nach dem anderen
    veröffentlicht. Da sperrt sich irgendetwas in mir; das Interesse bröckelt.


    Klar: Rechtschreibfehler - erst recht in den Foren - kommen auch
    bei mir vor. Und - ich finde es nahezu unanständig, wenn jemand
    dauernd drauf herum reitet und schulmeisterlich verbessert.

    Mann Peter, ist das ein klasse Gedicht! Ich schreibe ja auch ab und zu Gedichte, aber sowas krieg' ich nicht hin.


    Mal bloß nicht so bescheiden, her mit Deinen Gedichten.
    Hier ist kein "Marcel Reich-Ranicki" oder wie der Typ hieß, der so viele
    Autoren niedergemacht und deren Texte "verrissen" hat.
    In meinen Augen war das ein ganz hochnäsig eingebildeter Pinsel
    und schon gar kein "Literatur-Papst", wie so viele ihn angebetet haben. :ka1:

    Also ich will, falls möglich, meinen Körper der Klinik, Abteilung Forschung ,hinterlassen.


    Das habe ich meiner Frau anheim gestellt und besitze
    seit Jahren auch den Organspenderausweis.
    Die sollen sich nehmen, was sie brauchen können; viel ist´s
    ganz sicher nicht. Aber ich schließe mich nicht denen an, die
    m. E. grundlos die Organspende verteufeln und beziehen sich
    auf fremde Argumente, die sie selbst auch nicht überprüfen
    können.
    Ich merke nichts mehr davon, wenn ich einem Scharlatan in
    die Hände falle.
    Ist aber alles in Ordnung, kann vielleicht einem Schwerkranken
    noch geholfen werden. Ob mit oder ohne Erfolg, ist dann auch
    nicht mehr mein Bier; ich merke auch hier nichts mehr davon
    und meine Frau respektiert meine Gedanken zu diesem Thema.
    Auch sie hat einen Spenderausweis.


    Ganz ehrlich gesagt: als ich am 22.10.2014 im Krankenhaus aus der
    Narkose (VK) wieder aufwachte, war mein erster Gedanke: "Warum
    musste ausgerechnet ich wieder aufwachen, während so viele an-
    dere auf dem Tisch liegen bleiben dürfen?"


    Der Tod - mein Hoffen


    In vergangener Nacht fand ich einen Stein,
    er lud mich zum Verweilen ein.
    Ich verzehrte grad mein letztes Brot,
    Der Stein - das war Gevatter Tod.


    Ich habe noch ein Lied gesungen,
    schaute müßig in den Mond
    nichts ist bis an sein Ohr gedrungen,
    der Mond - das war Gevatter Tod.


    Und unten wandert Einer nach dem Andern
    glanzlos stumpf durch ein Abendrot,
    und der sie führte wie ein König,
    der König war - Gevatter Tod.


    Er streckt den Grashalm, streckt den Baum,
    Junge, Alte, in Reichtum und Not
    der, der da wütet, mit flatterndem Saum
    ist und bleibt ewig - Gevatter Tod.


    Dann sieht er mir mit mal ins Gesicht
    bleibt ellenweit vor mir stehen
    sein Atem allein ist stinkende Gicht,
    er weiß - ich kann ihm nicht entgeh`n:


    „Morgen, merk dir, ist deine Stunde,
    morgen, zwischen Sieben und Acht,
    Morgen, nach meiner letzten Runde,
    für jetzt - noch eine lange Nacht.“


    Komm herein, meine Kammer ist offen,
    für deinen Streich bin ich bereit!
    Haben wir uns nicht schon mal getroffen?
    Tu du dein Werk, es ist an der Zeit!


    Du hast mich eh nie los gelassen,
    fandest immer einen neuen Weg,
    jagtest mich durch Elendsgassen,
    das ich noch bin ist meines Seins Beleg.


    Müde bin ich nun geworden,
    will nichts mehr, weder Gut noch Geld,
    verdie`n dir nun den nächsten Orden:
    Nimm mich weg von dieser Welt.


    (© 1PS)

    So ähnlich habe ich mich auch entschieden;
    warum soll meine Frau auch noch neben allen anderen enormen Kosten
    auch noch "M E H R W E R T- Steuer" zahlen müssen und das Jahr für Jahr
    nebst den horrenden Gebühren für eine Grabstelle auf einem Friedhof?


    Und wenn auch ihr mal die Kräfte Alterswegen fehlen und das Grab nicht mehr
    bepflanzen kann, geht die Friedhofsverwaltung mit einer fadenscheinigen
    Behauptung hin und teilt ihr mit, dass die Grabstelle eingezogen wird.


    Est kürzlich hier geschehen und es wurde behauptet, der Grabstein sei
    locker gewesen und eine Gefahr für die Besucher des Friedhofes.
    Das Grab wurde eingeebnet und hätte sich nicht eine Freundin der
    Verstorbenen an die Presse gewandt, wäre ganz sicher auch der Platz
    wieder verkauft worden.


    Nein, nein und nochmals nein. Das tue ich meiner Frau nicht an.


    Am liebsten wäre mir, die Entsorgung in einem Krematorium und dieses
    könnte dann die Asche in alle Wind verstreuen, ohne dass der Staat sich
    mit diesen blödsinnigen Gesetzen einmischt und noch ordentlich daran
    verdient.


    So mancher Friedhof ist schon in einen Wertstoffhof verwandelt worden,
    in dem die "Geier" ihre Brötchen ausgebuddelt haben.

    Es gibt Menschen, ob Mann oder Frau die ihre Gefühle offen zeigen und dann gibt es Menschen, die Ihre Gefühle oder den Schmerz durch den Verlust eines anderen verbergen, vielleicht weil sie mit ihrer Trauer allein bleiben möchten, lieber im stillen Kämmerlein Abschied von einen geliebten Menschen nehmen oder den Tod des anderen noch nicht wirklich verarbeitet haben. Menschen gehen mit Trauer, Tod und Verlust unterschiedlich um und oftmals bleibt erst mal eine innere Leere zurück. Erinnerungen mögen verblassen, aber den Menschen den man im Leben nahe gestanden hat, vergißt man nicht.


    Was denkst du wohl, warum mein Text weiter geht
    als nur bis zum letzten Wort der 6. Zeile?


    Ich kann dir sagen, warum es weiter geht:
    Ich kenne mich doch selbst
    und erinnere mich an meine Zeit "trockener Tränen".
    Eine Zeit, in der ich alles in mich hinein gefressen habe.
    Aber auch an eine Zeit danach!


    Hagiel, wenn du wüßtest, was ich für ein Sensibelchen bin. Das geht sogar so weit, daß ich z.B. das Grab meiner Eltern, geschweige denn das meines Bruders noch nie besucht habe. Ich weiß nämlich, daß mir dann ganz ganz "komisch" wird. Deshalb flüchte ich mich lieber in eine etwas übertrieben burschikose Realität, wo kein Platz ist für "Gefühlsduseleien" Ich kann mit Gefühlen verflucht schlecht umgehen und doch sind sie da, aber die verarbeite ich lieber in meinem stillen Kämmerlein. Dabei stelle ich mir oft vor, daß mein Bruder noch lebte und wir gemeinsam die wunderschönen Tage und Nächte von damals uns neu in Erinnerung rufen.
    Aber solche Erinnerungen verblassen doch recht bald, denn was nicht sein kann, darf nicht sein. Gefühle....paaaa!

    .


    Da ist mein erster Gedanke - und entschuldige bitte - armes, armes Wonzelchen.

    Nein, ein Junge weint doch nicht,
    verliert niemals sein Gesicht.
    Ist er aber einmal Mann und brav
    kann nicht sein, was nicht sein darf.
    Weinen, und das auch noch mit Tränen
    man könnte sich ja richtig schämen.


    Und später heißt es - heimlich - dann
    darf denn sein, was nicht ein kann?
    Die Frage, die dahinter steht
    zeigt schon, das sich im Auge etwas regt.
    So mancher "Realist" denkt auch
    Tränendrüsen sind doch nur ein Schlauch.


    Bleibt dein Auge Trocken, wenn deine Lieb(st)e weint?
    ich glaube, dann bist du bald mit ihr vereint.

    © 1PS

    Zitat von Klaus

    Auf diesem Friedhof hat Ari einen sehr sehr großen Grabstein. Denn es ist ein Baum an dessen Wurzeln er liegt.
    An diesem Baum ist nur eine Nummer am Stamm angebracht.


    :hm:


    Wie wäre es aber, für die Verstorbenen dieses Forums einen festen Platz einzurichten
    in Form eines dauernd im Portal sichtbaren virtuellen Grabsteines, auf dem man
    nur seitens der Admins / bzw. auch der Mods - aber eben nur von denen - den
    Nic-Namen und das Datum des Sterbetages einträgt,


    oder eben eines w. o. g. angedachten Grabsteines mit einem entsprechenden
    Text, ähnlich dem, den ich heute für unseren Freund Lobo / Ari gezeigt habe in
    meinem Beitrag.


    Über den Text sollte man vielleicht einige Vorschläge sammeln und in einer
    Umfrage abstimmen lassen.


    Unabhängig davon kann natürlich jeder in einem allgemein zugänglichen Thread
    mit dem Namen des Verstorbenen wie bisher jeder sein Beileid ausdrücken mit selbst-
    gewähltem Text und Bild.
    Dieser Thread ist allerdings wie immer nach wenigen Tagen beendet
    und dann alsbald in der Vielzahl der Threads "untergehen" und wird nach und nach
    nicht mehr gesehen. Ich meine - klar gesagt - der Verstorbene wird vergessen.


    Und ich meine auch, dass nur die Verstorbenen dort eingetragen werden sollten,
    die während ihrer aktiven Zeit sterben; keinesfalls die, die sich gelöscht haben,
    bzw. diejenigen, die auf Grund ihres Verhaltens die Oase verlassen mußten.