Beiträge von Wally im Thema „Muttertag, Muttertag!“

    Wie kann man so eine Frau noch Mutter nennen!!! Das ist nicht böse gemeint, Wally. Früher waren es die körperlichen Schmerzen, heute sind es die seelischen Schmerzen. Tut mir leid für dich.

    Biologisch gesehen ist sie nun mal meine Mutter. Aber ich habe sie nie Mutter genannt. Ich wusste damals ja noch nicht mal, was das Wort "Mutter" bedeutet. Ach da fällt mir gerade ein, das sie mir mal Karten gezeigt hat die ich als achtjährige an sie geschrieben habe. Die hat sie komischer weise alle aufgehoben. Ich wusste damals gar nicht an wen ich schrieb. In den Karten stand nur die Frage "Wie geht es Dir" und zu allem Hohn noch "ich habe dich lieb Mama."


    Diese Karten daran erinnere ich mich gerade wieder habe ich mit Schläge auf den Hinterkopf geschrieben. Als sie mir die Karten zeigte hatte sie mir die Geschichte mit den Schlag ins Gesicht erzählt. Ja und auch von den ganzen Abtreibungen und wie sie es bei mir mit Stricknadeln versucht hat. Doch das habe ich ja schon erzählt.


    Es hat mich überhaupt nicht wirklich zumindest damals berührt. Sie war eine Fremde für mich und ich gehörte nicht zu ihr. Als sie mir davon erzählte war es so, als wenn sie von einem ganz anderen Menschen sprach.


    Das ist echt Wahnsinn.

    Und da ich gerade so schön in Fahrt bin, gibt es noch eine Sache, die mir meine Mutter selbst erzählte, Ich muss vier Jahre alt gewesen sein, als sie beschloss mir mir und meinen Neffen, der in etwa mein Alter hatte, einen Zoobesuch zu machen. Sie hatte wohl so einen Kinderwagen, indem zwei Kinder nebeneinander Platz hatten.


    Also besuchten wir den Zoo und irgendwann wollte ich wohl da sitzen, wo mein Neffe saß und als das nicht passierte, plärrte ich wohl los. ;eine ;utter verlor die Nerven und knallte mir so eine ins Gesicht, das ich im hohen Bogen aus dem Kinderwagen flog.


    Mehr erzählte sie nicht, was nach diesen unfreiwilligen Sturzflug danach passierte, weiß ich bis heute nicht.


    Es gibt noch einige unschöne Dinge, die ich erzählen könnte. Doch hier höre ich erst mal auf.

    Muttertag.


    Ja ich hatte auch einen Muttertag. Doch kein Muttertag voll Liebe und Wärme.


    Damals war ich sechs Jahre alt und lebte in einem Waisenhaus in Aachen, das es heute nicht mehr gibt. An manchen Wochenenende durfte ich zu meiner Oma. Doch an die Tage, die ich dort verbrachte, erinnere ich mich überhaupt nicht. Es liegt alles in einer tiefen Dunkelheit. Nur hin und wieder bekomme ich ein paar Fetzen Erinnerung zurück.


    Ich schlief mit Oma und Opa in einem großen Bett. Nein, ich hatte kein eigenes Bett, kein eigenes Zimmer. Ich schlief neben meiner Oma und jeden Abend führte sie meine Hand an ihr Geschlechtsteil. Darüber schlief ich Gott sei Dabk immer ein. Ich schlief fest und traumlos. Ich kann mich nur an einzigen Morgen erinnern, indem ich aufstand. Niemand hatte mich geweckt und manchmal frage ich mich, ob ich das nur geträumt habe. Also ich stand auf und sah auf der anderen Seite eine Frau stehen. Sie war groß, schlank und hatte rotes langes Haar, das irgendwie zusammen gebunden war Instinktiv wußte ich, das es meine Mutter war. Wir sahen uns mit ernsten Blick an und dann war sie plötzlich verschwunden. Dann tauchte alles wieder in eine tiefe Dunkelheit und tauchte aus dieser Dunkelheit erst wieder auf, als ich im Heim war.


    Ich weiß von diesen Wochenenden nichts. Bis auf eines noch. Irgendwann fand ich mich in einem Sandkasten spielend vor. Ich weiß nicht mal wie ich dahin gekommen bin. Ich war ganz allein. Kein Mensch weit und breit. Stunden musste ich in diesem Sandkasten gesessen haben. Gegen Abend, es dämmerte wollte ich zu meiner Oma. Aber ich fand den Weg nicht und alle Häuser sahen gleich aus. Irgendwann brach ich in TRänen aus, denn es war nicht eine Menschenseele zu sehen, die ich fragen konnte. Plötzlich kam mir ein Junge entgegen und fragte warum ich weine. Ich erzählte es ihm und später als Jugendliche erfuhr ich, das das mein Neffe war.


    Er brachte mich zur Oma. Bevor wir überhaupt zum Haus meiner Oma kamen, tauchte wieder alles in tiefe Dunkelheit. Erst als ich wieder im Heim war, kam ich zu mir und tauchte aus dieser Dunkelheit hervor.


    Meine Mutter habe ich erst wieder gesehen als ich 14 Jahre alt war.


    Ich muss noch dazu sagen, wenn die Wochenenden kamen zu denen ich zu meiner Oma durfte, fiel ich in eine unendlich tiefe Dunkelheit. Ich bekam nicht mit wie sie mich abholten, bekam kein Frühstück, kein Mittag, kein Abendbrot mit. Und ich lernte, wenn ich zu meiner Oma ins Bett sollte, in dieser Dunkelheit zu bleiben. Die ganzen Wochenenden waren schwarz. Nur wie gesagt, sobald ich im dem Waisenhaus war, löste sich die Dunkelheit auf.


    In meinen Akten stand, das ich ein sehr schweigsames Kind war und man mir regelrecht alles aus der Nase ziehen musste. Aber wie sollte ich was erzählen, was ich nicht mit bekam?

    Heute bin ich selbst Mutter von zwei Kinder und mittlerweile haben wir sogar drei Enkelkinder. In meiner Erziehung habe ich vieles falsch gemacht, was ich gerne heute wieder rückgängig machen möchte, Meine Tochter und ich, haben uns nie richtig verstanden und heute, sehe ich sie nicht mehr. Doch ich denke sehr oft an sie. Als Kleinkind und auch noch als Teenager war sie ein absolutes Mama Kind.


    Nach der Trennung von meinen Ex wurde unserer Verhältnis immer schlechter. Da ich von keiner Seite finanzielle Unterstützung bekam (Mein Ex zahlte nicht mal Unterhalt) war ich gezwungen arbeiten zu gehen. Manchmal sahen meine Tochter und ich uns nur am Abend.


    Meine Tochter suchte sich also Freunde die ihr auch nicht gut taten, aber sie hatte zumindest Ansprechpartner. Wenn ich dann doch mal Zeit hatte, blockte sie oft ab. Das tat mir weh und wirklich damit umgehen konnte ich nicht. So wurde oft ein Streit daraus.


    Ich meine Kinder in die Welt zu setzen ist nicht schwer, aber immer das richtige zu tun und zu sagen und das alles zum "Wohle des Kindes," ist oft nicht leicht und man sagt und tut was, was man gar nicht sagen oder machen wollte. Oftmals ist so ein Fehler nicht mehr auszubügeln.


    Trotzdem liebe ich meine Tochter, bin in Gedanken bei ihr und sehne mir eigentlich nur den Tag der Versöhnung herbei. Aber immer wenn ich zwei Schritte auf sie zugehe, geht sie drei zurück.

    Ich schrieb dann, das sie Lügner seien. Erst winseln und dann vergeben...dann haben sie nicht so schreckliches im Heim erlebt, wie sie es dargestellt haben.

    Ich glaube und bin auch überzeugt davon, das einige etwas mit ihren Erzählungen übertreiben, sei es aus dem Grund, das sie Mitleid suchen, vor allem Aufmerksamkeit, weil sie vielleicht im realen Leben alleine sind. Nicht wirkliche Freunde haben.


    Ich weiß es nicht. Aber ich kenne Jemanden der schon sehr sehr lange nicht mehr bei uns im Forum ist, die das ganz gut konnte. Vor allem wenn irgendwelche Erkrankungen ins Spiel kamen.


    Aber tut ja hier nichts zur Sache und gehört nicht wirklich hierher.

    Meine Mutter kenne ich kaum. Mir hat sie mal erzählt, als sie mit mir schwanger war, mich mit Stricknadel abzutreiben. Abtreibungen dieser Art hatte sie einige. Nur bei mir gelang es Ihr nicht aus welchem Grund auch immer.


    Ja und dich habe ich nie gewollt und gemocht und ich will dich auch heute nicht, so lautete ihre nette Ansage am mich. Damals war ich so um die 19 Jahre alt.


    Na was sagen wir denn alle da? "Herzlichen Glückwunsch zum Muttertag."


    Meine Güte, welch eine Ironie.