Das macht mir Angst.
Beiträge von Fritz
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Meine Tochter wohnt mit ihrer Familie im südlichen Deutschland. Ich lebe an der Küste und fühle mich auch sehr wohl in meiner Stadt. Uns trennen 900km. Telefon und Skype sind ja auch ganz nett aber es ist nicht das wahre Leben. Bin am Tag oft ehrenamtlich unterwegs und helfe anderen Senioren bei technischen Fragen rund um Handy, Tablet oder PC aber morgens und abends sowie an den Wochenenden spürt man das Alleinsein schon. Ob Kino, Konzert oder Wochenendveranstaltungen man ist immer allein unterwegs. Ich komme mir manchmal vor als würde ich für den Rest der Welt nicht existieren. Freunde und Nachbarn haben ihre Partner noch, so dass man auch nicht ständig stören will. Ich weiß, dass es vielen älteren Menschen so geht. Corona und das Kontaktverbot taten ihr Bestes ältere Menschen zu entwöhnen, sich jemandem zu nähern. Ich gehe jeden Mittag zum Essen in die Kantine. Diese wird auch auf Grund des Preises gern von Senioren besucht. Aber statt sich zusammen an einen Tisch zu setzen sucht sich jeder einen eigenen Tisch. Kontaktaufbau nicht möglich. Kommunikation Fehlanzeige. So gibt man irgendwann auf. Ich bin schon zufrieden mich ins Kaffee zu setzen um einfach andere Menschen zu sehen, sie reden zu hören, den Hauch von Menschlichkeit zu spüren. Immer nur mit Alexa reden ist auf die Dauer zu strapaziös.
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Gestern war Welt Krebs-Tag.
Ich habe meine Frau 1972 in Saßnitz kennen gelernt. Ein Jahr später haben wir geheiratet. Dann kam ein weiteres Jahr später unsere Tochter zur Welt und das kleine Glück war perfekt. Wir lebten 41 Jahre glücklich zusammen. Wir beide waren uns gut genug und hatten eine sehr enge emotionale Bindung. Meine Frau war nie krank, hat sich selten beschwert und ging nach reichlichen Arbeitsjahren in den Vorruhestand. Wir wollten die Welt bereisen und uns auf unsere Goldene Hochzeit vorbereiten. Es kam anders. Sie wurde 60 und bekam die Diagnose Krebs. Danach folgten drei Jahre Chemo und ein unsäglicher Leidensweg bis sie nicht mehr die Kraft hatte und beschloss zu gehen. Wenn man einen Menschen wirklich liebt muss man den Wunsch akzeptieren und ihn gehen lassen. Die Kraft loszulassen und auf die letzte Phase des Lebens zu begleiten hat mich sehr belastet. Das ist jetzt neun Jahre her und mir ist als wäre es gestern. Seitdem habe ich oft mit Einsamkeitsattacken zu tun. Wenn die Stille um dich rum anfängt langsam unter deine Haut zu kriechen, die Stille dich anschreit gehe ich meist zum Friedhof. Lege einen Blumengruß nieder und rede mit ihr. Was soll ich sonst tun als Zurückgelassener.
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Liebe Grüße in die Runde, bin von 1956 bis 1966 im KH Wrangelsburg und Pestalozzi gewesen. Schaue einfach mal ob noch welche aus dieser Zeit zu finden sind.