Der Furz
Gestern war ich mit meiner Tochter Nelly in Stuttgart. Einfach nur Bummeln. Der Hunger meldete sich, und um Nelly einen Gefallen zu tun, ging es zu McDoof.
Obwohl ich wusste, das Essen dort bekommt mir nicht. Aber, was tut man nicht alles für seine Gören.
Nach dem frugalen Mahl schlappten wir noch eine Weile durch die City und dann geschah das, was ich befürchtet hatte: Von diesem Essen bekam ich
Bauchschmerzen! Mein Bauch blähte sich und ich war gezwungen, ab und an etwas Überdruck abzulassen.
Nelly schaute mich entrüstet an und lief dann in einigen Metern Abstand neben mir her.
Irgendwann ermüdete ich und wollte eigentlich nur nach Hause. Also ab zum Hauptbahnhof.
In den falschen Zug gestiegen (passierte uns vor einigen Monaten schon
einmal) und nach langer Irrfahrt landeten wir in Stuttgart-Bad Canstatt. Dort stiegen wir dann aus und warteten auf den Verbindungszug
nach Esslingen. Ich war heilfroh, das sich mein Innenleben etwas beruhigt hatte. Während wir auf den Zug warteten fiel mir ein:
In Bad-C. fand ja das jährliche Volksfest statt.
Nach langem Zureden war Nelly bereit dorthin mitzugehen. Erinnerte mich aber daran, nicht wieder etwas zu essen, was mir nicht bekam.
Aber klar! Daran dachte ich! Und kaufte mir am Eingang des Festplatzes gleich eine große Portion Champignons mit Knoblauchsoße.
Und dazu einen Eistee.
Und es kam, wie es kommen musste: Schmerzen, Blähungen und Dauerlauf von eine Toilette zur nächsten.
Nach 1 Stunde hatte ich die Nase voll! Im wahrsten Sinn des Wortes . Nelly lief mit zugehaltener Nase neben mir her.
Ab ging es zum Bahnhof und wir hatten Glück, weil sofort unsere S-Bahn kam. Ich setzte mich, streckte die Beine aus und schlief sofort ein,
denn der lange anstrengenden Tag machte sich bemerkbar. Nelly stupste mich ab und an, weil ich laut röhrend schnarchte, aber ich kam gar nicht richtig zu mir. Streckte mich und ließ genüsslich die mich wieder plagende Luft entweichen. Wähnte ich mich doch zu Hause in meinem Bett.
Plötzlich ein lauter Donnerhall ! Erschrocken riss ich die Augen auf--und blickte in die vorwurfsvollen Augen der anderen Fahrgäste. Hatte ich doch einen Furz gelassen, der es verdient hätte in das Guiness-Buch der Weltrekorde eingetragen zu werden. Nelly schrie vor Lachen und ich kniff schnell die Augen wieder zu und tat bis zur Endhaltestelle als würde ich tief schlafen.
Nun habe ich mir vorgenommen, egal wo ich in Zukunft hingehe, ich esse wirklich nur das, was ich auch vertrage.
© Hippie