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Will ich nicht--bekomme Blähungen..
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Will ich nicht--bekomme Blähungen..
Bevor ich weiter schreibe...
Ratenzahlung bei Kleckermann und Co.
Man soll/ kann es nicht glauben--aber zu jener Zeit waren die Flüchtlinge die besten Kunden der Versandhäuser.
Man bekam ja die dicken Kataloge jedes Vierteljahr zugeschickt. Dann wurde bestellt und bestellt und das Zeug wurde auch geliefert.
Wenn man nicht bezahlte, wurde irgendwann das Zeug wieder abgeholt. Natürlich waren die Möbel dann ramponiert und die Kleider konnte man auch nicht mehr verkaufen. Fazit war, von dem Versandhaus bekam man nicht's mehr. Was weiter nicht schlimm war, denn es gab ja noch Ottomann, Qualle usw...
und wenn diese auch *ausgeschöpft* waren, gab es ja noch die Geschäfte in der Stadt.
Ich kannte Familien, die hatten immer wieder andere Einrichtungen wenn man zu Besuch war. Stolz wurde dann die Küche im Bauernstil präsentiert, das Wohnzimmer in *Altdeutsch* und das Schlafzimmer in weißem Schleiflack.Was halt so *In* war. Das nächste Mal sah alles wieder anders aus...
Wir hatten auch einen Fernseher...einen Musikschrank...ein Dampfbügeleisen ( das nie benutzt wurde ) auf Ratenzahlung. Später..viel später... war ich als Kunde in diesem Geschäft--und wurde vor allen Kunden von der Besitzerin rund gemacht, weil meine *Mutter* das Zeug nicht bezahlt hatte.
Als Kind war man darauf dressiert jedes Mal--wenn ein Gläubiger vor der Tür stand--zu sagen, die Mutter sei nicht da. Ich glaube, meine *Mutter* hat die ganzen Schulden mit ins Grab genommen. Als wir später im Barackenlager wohnten musste ich einmal einen Gerichtsvollzieher unter Androhung einer Tracht Prügel aus der Wohnung werfen. Wollte er doch meiner *ehrenwerten* Mutter an die Wäsche --für einen gewissen Schuldenerlass.
Wahrscheinlich hätte sie auch mit Freuden zugestimmt--Pech war, das ich zu Hause war, da wollte sie doch ihr Gesicht wahren, in dem sie verzagt um Hilfe rief.
©Hippie
Alles Gute, alter Erpel
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Es kam, was kommen musste....
*Mutter* wurde schwanger. Ich wurde mit einem Briefchen zu den werdenden Papa geschickt, der auf der Baustelle zwei Häuser weiter arbeitete.
Denn schließlich sollte der Mann auch von seinem Glück erfahren. Luigi machte sich in Richtung Heimat aus dem Staub und ward nicht mehr gesehen.
Aber was soll's? Ein Geschwisterchen mehr. Später erzählte sie, sie wäre bei einem Abendspaziergang im Stadtteil, in den wir später landeten vergewohltätigt worden--worauf ich sie erinnerte, das sie beim Lügen schon etwas aufpassen müsse, denn da war das neue Brüderchen schon ca.2 Jahre alt.
Was noch zu erwähnen ist: Die Spaghetti -und Tomatensoßenzeit war vorbei. Denn es sprach sich herum, das *Mutter* schwanger sei und da wollte kein Luigi riskieren, als *Ersatzvater* genannt zu werden.
Das Brüderchen kam zur Welt und die kleine Wohnung wurde noch kleiner. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie wir eigentlich Bettenmäßig ausgestattet waren.
Im Schlafzimmer hauste *Mutter* mit dem neuen Brüderchen, das Wohnzimmer war tabu, weil es eben das Wohnzimmer war und kein Schlafzimmer.
Also waren wir anderen Geschwister im Kinderzimmer untergebracht. Als meine ältere Schwester dann in der Fabrik arbeitet, schlüpfte ich jeden Morgen in ihr Bett, sobald sie die Wohnung verlassen hatte.
Nebenbei bemerkt: Meine ältere Schwester bekam für den ganzen Monat Arbeit 170 DM ( oder waren es 70 DM? ). Sie bekam jeden Freitag eine Lohntüte mit ein paar Mark und am Monatsersten gab es die *Abrechnung.*
Freitags durfte ich sie immer am Fabriktor abholen. Da bekam ich von ihr 50 Pfennig, mein *Taschengeld*. Davon kaufte ich mir eine Ecke Schmierkäse, oder einen kleinen schmalen Comic und ein 5er Päckchen Storck -Sahne-Bonbons.
In den Eckenkäse machte ich ein kleines Loch und dann zutschelte ich ganz langsam daran, bis der Käse leer war. Was für ein Luxus!!
Ihr Luxus war jeden Freitag ein Brötchen und 50 gr. Gelbwurst--mal ins Freibad gehen, mal ins Kino. Der Rest ihres *Verdienstes* wurde vom Sozialamt mit den Stütze verrechnet.
Als wir später in die Ruine umziehen mussten, lernte sie ihren ersten Mann kennen und verschwand irgendwann in Richtung USA. Aber da war ich dann schon im Heim. Vor ihrer Abreise besuchte sich mich dort --aber das ist eine andere Geschichte.
Hier geht es weiter mit unserer ersten *Nichtlagerwohnung*....
©Hippie
Hatte heute auch mal Dosenfutter und das waren Linsen.
Linsen bringen den Arsch zum Grinsen ![]()
Ich schreibe doch noch ein bisschen....
Esslingen...kein Lager mehr. In Crailsheim war es eigentlich auch kein Lager mehr , wie in Berlin, Ulm und Kirchzarten, aber offiziell liefen die Wohnblocks noch unter der Bezeichnung *Flüchtlingslager*.
In Esslingen waren es ganz *normale* Wohnblocks---ohne Flüchtlingsstatus.
Ein neuer Stadtteil wurde aus dem Boden gestampft. Damals war ein einziger Block fertiggestellt--aber an allen Ecken wurde ein Haus nach dem anderen gebaut. Heute ist es ein großes Stadtviertel. Am Anfang des Neubaugebietes stand eine alte Villa--mit einem hohen Zaun vom Rest der Welt abgegrenzt.
Wir bekamen eine 3 - Zimmerwohnung zugewiesen. Eine kleine Küche--ein kleines Bad. Im Bad ein Holz-Kohleofen zum Wasser wärmen, Wanne, Waschbecken, Klo. Alles klein für eine Frau mit 6 Kindern. Für Möbel bekam man etwas Geld vom Sozialamt. Da das Geld viel zu wenig war, wurde viel auf *Pump* gekauft. Ratenzahlung bei Kleckermann und co. Kühlschrank hatten wir nicht--was auch nicht so wichtig war, denn der wäre eh immer leer gewesen.( << dazu komme ich später.) Waschmaschine? Soweit ich mich erinnere, wuschen wir Kinder unsere *Kleidung* in der Badewanne.
Nun schnell zumThema *Leerer Kühlschrank* wenn wir einen gehabt hätten.
Meine *Mutter* bekam Sozialhilfe und Kindergeld. Davon musste natürlich alles bezahlt werden--wie es eben üblich ist. Aber bei uns war es so: Das Geld reichte nur für ein paar Tage, weil es verplembert wurde. Drei Tage lebten wir wie *Gott in Frankreich* --den Rest des Monats wurde Kohldampf geschoben. Miete wurde nicht bezahlt, Strom und Gas auch nicht--worauf regelmäßig beides abgestellt wurde. Also lebte ich weiter wie in den Lagern vorher: Immer auf der Suche nach Essbaren, mir selbst überlassen.
Aber dann war das Glück uns hold! Auf den Baustellen wimmelte es von Gastarbeitern--hauptsächlich Italienern. Und so legte sich jede Schlampe einen Hausitaker zu. Ständig tauchte ein anderer Luigi auf--was mir aber vollkommen piepenhagen war. Denn wenn ein Luigi da war, gab es wenigsten Spaghetti mit Tomatensoße zu essen.
©Hippie
Linsen-Bohnentopf mit Cabanossi
Da fallen die Fliegen von der Wand![]()
Zeichen-Stift
ZitatAls du geboren wurdest, hast du geweint und die Welt hat sich gefreut. Lebe dein Leben so, dass wenn du stirbst, die Welt weint und du dich freust.
Cherokee
Quelle: https://bernardzitzer.com/de/liste-zitat…ner-weisheiten/
Nein Hippie, keine Sorge. Ich möchte einfach nur ein bisschen mit meinem Hobby Geld verdienen. Weil ich aber Menschen in meiner Umgebung habe die es mir nicht gönnen, habe ich ein Kleingewerbe angemeldet. Einfach nur damit die mir nicht an`s Bein Pinkeln können.
Ich will nicht reich werden, einfach nur ein bisschen was verdienen. Mit dem was mir Spaß macht. Aber es hat mir niemand zugetraut!
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So, ihr Lieben--ich glaube das war es.
Nach Crailsheim ging es nach Esslingen und da ging die ganze Kacke erst richtig los.
Danke für's lesen ![]()
Das Flugzeug 
Nördlich vom Lager gab es damals noch große Wiesen. Dahin kamen oft Männer und ließen Modellflugzeuge fliegen. Wir Kinder saßen dann auf einem Hügel und schauten zu.
Als ich eines Tages allein über die Wiesen lief, hörte ich über mir ein Rauschen---ein etwas größeres Modellflugzeug flog über mich hinweg und verschwand hinter der nächsten Hügelkuppe. Mein verbrecherischer Gedanke war: Schnell hin zu dem Flugzeug und dann ab damit nach Hause.
Ich krabbelte den Hügel hoch und etwas entfernt stand das Flugzeug im hohen Gras. Jetzt sah es gar nicht mehr so klein aus. Während ich noch grübelte wie ich das Flugzeug nach Hause bringen könnte wurde eine kleine Tür geöffnet und ein Mann kletterte heraus. Er kam zu mir und fragte, ob ich wüsste wo er telefonieren könnte. Ich erklärte ihm wo der gaunerhafte Fleischer sein Geschäft hatte, denn der Geizhals hatte ein Telefon. Ich lief ein Stück neben dem Mann her und er erklärte mir, das er mit seinem Segelflugzeug eine Bruchlandung gemacht habe.
© Hippie
Richtig so! Hätte er ein Modellflugzeug fliegen lassen, wäre ihm das nicht passiert, diesem Bruchpiloten.
Jetzt isse auch noch Unternehmerin..jetzt rollt der Euro ( Nix Rubel)
In 5 Jahren geht se an die Börse, die Großkapitalistin
und dann kennt se uns nich mehr ![]()
Wirtschafts-Kreislauf
Portal-Kreislauf
Der Portalkreislauf der Hypophyse oder das hypophysäre Pfortadersystem (hypothalamisch-hypophysäres System) bildet die Verbindung zwischen der Eminentia mediana am Zwischenhirnboden und den Sinuskapillaren in der Pars distalis der Adenohypophyse (Hypophyse).
*Portal-Kreislauf* ist, wenn man vor dem Portal im Kreis läuft, weil das Museum noch geschlossen ist.![]()