Beiträge von Hippie

    Möge die Zukunft dir alles bringen, was Du dir von Herzen wünschst.


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    Alles Gute zum Geburtstag!
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    Bevor ich weiter über die Lager schreibe, etwas darüber wie wir getürmt sind:

    Es war Abends, als es losging. Mein Vater war nicht zu Hause--er durfte nicht's wissen. Die Oma kam zu uns rüber, und dann verließen wir den Gutshof durch das hintere Tor. Zu Fuß ging es in die nächste Stadt, nur etwa 2 Km.vom Dorf entfernt. Als Gepäck hatte wir--soweit ich mich erinnere--einen kleinen Pappkoffer ( den meine ältere Schwester trug ) einen etwas gößeren, den meine *Mutter* trug und meine jüngere Schwester hatte eine Tasche oder auch ein kleines Köfferchen. Ich hatte meinen Schulranzen. Das wars...

    Am Bahnhof versteckten wir uns bis der Zug kam. Ein-oder zwei Mal mussten wir umsteigen. Uns wurde eingetrichtert, das wir keinen Menschen sagen durften, das wir in den Westen wollten. Immer nur sagen, wir wollen nach Ostberlin eine Tante besuchen. Damals gab es noch keine Mauer, aber es war trotzdem gefährlich in den Westen zu gehen. Oma und *Mutter* versuchten im Zug etwas Essen zu organisieren und meine ältere Schwester passte auf uns auf. Irgendwann kam eine Frau und wollte unbedingt wissen, wohin wir wollten. Meine älter Schwester erklärte * nach Ostberlin* --und die Frau fragte weiter bis meine *Mutter* und meine Oma kamen. Beim nächsten Bahnhof stiegen wir schnell aus und warteten auf einen anderen Zug Richtung Berlin. Wir hatten doch Angst wegen der Frau. Ich glaube, wir sind noch einmal umgestiegen..ich weiß es nicht mehr genau. Ich war einfach nur müde und wollte schlafen. Endlich kamen wir in Berlin an. Meine Tante, die wie erwähnt schon vor uns getürmt war, erwartete uns schon ungeduldig.

    Sie gab meiner *Mutter* Geld und uns Kindern eine Banane---und es kam, wie man es aus Filmen kennt---ich konnte mit der Banane nicht's anfangen.

    Irgend jemand sagte *Nu ess o ma deine Banane* und ich biss herzhaft zu. Das schmeckte gar nicht gut! Meine Schwester nannte mich wieder liebevoll einen Deppen und erklärte, das man die Banane schälen müsse.

    Tante erklärte wie was und wo wir hin müssten und verabschiedete sich. Eine Teil fuhren wir mit einer Bahn, dann mit einen Bus und liefen noch eine Straße lang und standen dann vor einer Schranke--ein Mann erklärte in welches Haus wir mussten um uns registrieren zu lassen.

    Meine Oma kam, weinte und drückte uns alle --dann ging sie weg. Das war schlimm für uns Kinder, denn bei ihr sind wir mehr oder weniger aufgewachsen. Sie wollte nicht bei uns bleiben, da die meisten ihrer Kinder mit Familie daheim waren.

    Das war's mal...bin müde...

    Ich schreib einfach mal weiter über die Lager. Hab ich schon, ich weiß. Aber wie Hagiel sagte: Schreib weiter...es gibt wenige, die das noch kennen.

    Nicht's soll in Vergessenheit geraten.

    Ich habe mal auf die Karte geguckt---Marienfelde und Lichtenrade sind zwei Stadtbezirke, die aneinander grenzen. Wir wurden von Marienfelde in einem Bus nach Lichtenrade transportiert. Ich weiß nicht mehr wie lange die Fahrt dauerte, aber für mich ein Riesenerlebnis. Es war das erste Mal, das ich in einem Bus fahren durfte.

    Das Lager war ein Barackenlager--wie ich später auch im Schwarzwald und Esslingen kennenlernte. Überbleibsel aus Adolfs *Tausendjährigen Reich.*

    Kriegsgefangene--Zwangsarbeiter---und dann DDR-Flüchtlinge, die darin hausten.

    Um das Lager Stacheldraht. Kinder durften nur in Begleitung Erwachsener das Lager verlassen--wie in Marienfelde auch.

    Warum das ?? Es ist Tatsache, das Kinder von Herren aus der DDR entführt wurden, um die Eltern zu erpressen zurück in die DDR zu kommen.

    Im Lager gab es ein Kino. Vor diesem war jedes Wochenende *Action* angesagt. Da wurde *Brüderschaft* gesoffen--die nach gewisser Zeit vergessen war ( je nach Alkoholspiegel ) und in Schlägerreien endete. Mann gegen Mann--Frau gegen Frau--jeder gegen jeden. Am anderen Tag war alles vergessen--weil die Männer danach ihre Frauen sehr lieb hatten. Konnte ich ja von meinem *Hochsitz* aus sehen.

    Irgendwann mussten wir in die Quarantäne-Baracke ziehen. Meine *Mutter* erzählte später, wir hätten Mumps gehabt ( das hat meine verstorbene Schwester bestätigt) ---ich hatte immer gedacht, wir hätten wegen unseren *Haustierchen* ( Läuse und Flöhe und ein paar größere--vielleicht Wanzen ? ) in Quarantäne müssen. Die musste wir nämlich mitnehmen.

    Wir waren aber nicht die einzigen Quarantäne-Baracke- Bewohner . Da gab es viele Zimmer und in jedem Zimmer war eine Familie untergebracht.

    Eines Nachts wachte ich auf, weil vor unserem Fenster ein Riesenspektakel war. Laute Stimmen, alles hellerleuchtet. Ich drückte meine Nase an der Fensterscheibe platt und sah wie man aus dem Stacheldraht ein großes Bündel zerrte. Am anderen Tag wurde erzählt, es wäre eine ältere Frau aus der Quarantäne-Baracke gewesen. Sie habe türmen wollen, sei im Stacheldraht hängen geblieben und wäre gestorben --vielleicht Herzschlag oder so...sie wäre eine Spionin gewesen usw. Ich wusste nicht was eine Spionin sei und fragte meine ältere Schwester, die wie immer meinte, ich wäre ein Trottel und ich solle mein Maul halten..die doofe Kuh.

    Das erste Weihnachten *feierten* wir auch in diesem Lager. Meine Tante ( die vor uns türmte und mit ihrem Mann in Berlin lebte ) besuchte uns an *Heilig Abend* und brachte Geschenke. Meine Schwestern bekamen Puppen und ich ein Auto mit Schwungrad. Das Auto roch so gut...ich hab den Geruch jetzt noch in der Nase, wenn ich daran denke. Als wir nach Weihnachten wieder nach Marienfelde verlegt wurden, war mein Auto weg. Hatte ich es vergessen?? Nicht in meinen Schulranzen gepackt, der mein einziges Gepäckstück war? Ich weiß es nicht....und eigentlich bin ich immer ein wenig traurig, wenn ich daran denke.

    In Marienfelde wurden wir dann untersucht.... gegen alles Mögliche geimpft (Die Bescheinigung habe ich heute noch in meinem Ordner ) und dann nach ein paar Tagen nach Hannover ausgeflogen.

    Vom Flughafen ging es direkt zum Bahnhof und wir wurden in einen Zug nach Freiburg im Breisgau gesetzt. Es war so wenig Platz im Zug, so das ich mit meiner jüngeren Schwester im Gepäcknetz untergebracht wurde. Mit dem Bus ging es dann weiter nach Kirchzarten-ein Barackenlager.

    Erst eine Massenunterkunft in einer Art Turnhalle--dann bekamen wir ein Zimmer in einer Baracke zugewiesen...

    schreib später weiter...

    Das Bild erinnert mich an das Barackenlager Berlin-Lichtenrade.

    Wir bekamen ein Zimmer zugeteilt--welche Freude! Wir richteten uns ein--dann ging die Tür auf--- eine Familie mit 3 Kindern. Gut wird etwas enger.

    Die Tür ging auf ---ein Ehepaar mit einen Kind. Noch etwas zusammenrücken. Mit Decken wurden dann die *Wohnbereiche* abgeteilt.

    Dann klopfte es an die Tür und eine alte Frau kam herein. Kein Platz mehr!!--und sie belegte ein Bett neben der Tür. Jetzt war es ganz eng.

    Ich hatte oben im Stockbett meinen Platz. Den ich selten verließ--denn von da oben hatte ich alles im Blickfeld. Wenn die Männer ihre Frauen sehr gern hatten oder auch wenn sie ihre Frauen nicht sehr gern hatten und sie leise ausschimpften...sehr leise, damit es niemand mitbekam. Aber mir entging nicht's!

    Die alte Frau lag die ganze Zeit im Bett und stand nur auf, wenn sie auf das Klo im Gang musste.

    Abends schmierte sie sich noch ein Brot und legte es auf einen Teller. Das war morgens weg--wahrscheinlich hatte sie nachts Hunger. So wie ich auch.

    Einmal lauerte ich darauf, bis sie einschlief. Schnell runter vom Bett, das Brot geschnappt und schwupps gegessen. Am anderen Tag trug man die alte Frau aus dem Zimmer--sie war in der Nacht gestorben. Ich hatte richtige Angst, weil ich dachte ich sei schuld das sie gestorben ist---vielleicht verhungert, weil ich ihr Brot geklaut hatte. Die nächsten Nächte hatte ich dann so Angst, das ich lieber in's Bett pullerte, statt auf das Klo zu gehen.


    Ich hatte ja schon mal geschrieben wo wir damals überall im Lager waren....will ich auch nicht wiederholen.

    Nur soviel...1957 waren wir 2 x in Marienfelde.

    Vor einigen Jahren gab es mal ein Forum ( oder so ähnlich ), da berichteten Leute über ihren Aufenthalt in Marienfelde.

    Und haben irgendwie meine Erinnerung an unseren Aufenthalt kaputt gemacht.

    Ihre Aussagen: Dreckig...verlaust..usw..usw..Alles sehr eng--Zusammengepfercht wie Vieh. Essen schlecht...Duschen etc. zu wenig.

    Ich war damals knapp 8 Jahre alt und habe ganz andere Erinnerungen gehabt: Desinfektionsmittelgeruch...endlos lange Gänge ...Schlafdecken, die nicht gut rochen. Und eine drückende Enge in den Räumen. Es war einfach alles überfüllt....

    Aber was gab es Gutes? Weißbrot mit ganz dick Butter und Marmelade und Kakao!! Und das, soviel man wollte.

    Das hat alles für mich gut gemacht.

    Hier muss ich berichtigen:

    Gramit polterte damals, das keine Austauschgruppe mehr nach Frankreich fährt, weil ein paar Deppen in Frankreich geklaut hatten.

    Aber mein Bruder war doch mit einer Gruppe in Frankreich--hat er gestern am Telef. erzählt.

    Also noch mal wie es war:

    Die erste Gruppe vom Tempelhof fuhr im Jahr 1965 nach Frankreich.

    1967 im Frühsommer kam die Austauschgruppe aus Frankreich auf den Th.

    Ich war ja in dieser Zeit immer am Wochenende auf dem Th. ( Zusammen mit Karl-Heinz Sch. --auch in meiner 10er -Gruppe gewesen).

    Als die Franzosen da waren ( Ca. 3 Wochen ), hatten Karl-Heinz und ich Urlaub, den wir natürlich auf dem Th. verbrachten.

    Damit die Franzosen gut untergebracht waren, musste die Gruppe von meinem Bruder ihre Wohnung räumen und es wurde für sie ( und für Karl-Heinz und mich ) ein großes Ami-Armee-Zelt aufgebaut, in dem wir dann die 3 Woche hausten.

    Nach dem die Franzosen weg waren, fuhr dann mein Bruder mit anderen Jungen nach Frankreich...

    So haben wir es gestern am Telef. auseinander klamüsert.

    Die Bungalows gebaut und wieder abgerissen


    Ich habe gestern mit meinem Bruder telef. und wegen den Bungalows gefragt.

    Im April 66 wurde ich aus dem Heim entlassen, war dann bis September in meiner Lehrstelle in Esslingen. Ab September setzte ich dann meine

    Lehre in Wildenstein fort und war ab diesem Zeitpunkt jedes Wochenende auf dem Th. Ich kann mich nicht an die Bungalows erinnern.

    In der Zeit, in der ich in Esslingen war, muss man sie gebaut und dann wieder nach kurzer Zeit abgerissen haben.

    Warum sie abgerissen wurden: Mein Bruder meint, das der Tempelhof die B. geschenkt bekam und totaler Schrott waren. Fertigbauweise...durchs Dach regnete es ständig...die Zimmer waren viel zu klein. Unmöglich, eine Gruppe da unterzubringen. Wurde versucht ( Gruppe Müller )....aber es ging beim besten Willen nicht.--Ich weiß nicht, wo man die Gruppe dann hinsteckte.Vielleicht wieder in's Schulgebäude.