Was man kann und was man macht ist zweierlei. Schrecklich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Mod. zu sein ist eine Vertrauensstellung in jeglicher Hinsicht. Vertrauen ist ein Geschenk und die eigene Moral sollte einen daran hindern, das Vertrauen zu missbrauchen. Ist das Vertrauen hin, ja, dann hat man ein Problem. Also geht man sorgsam damit um.
An einem Vertrauensbruch ist letztendlich meine erste Ehe zerbrochen.
Meine Forenzeit beträgt dieses Jahr 10 Jahre und ich habe in dieser Zeit so einiges erlebt. Gutes und weniger angenehmes. Aus Euren Berichten erkenne ich vieles wieder. Aber im grossen und Ganzen zeigt die lange Zeit, dass es mir doch viel gegeben hat. User, die verstorben sind, dass ging mir jedesmal sehr nahe, auch wenn man sich noch nie gesehen hat. Sie hatten aus ihrem Leben geschrieben, auch voller Vertrauen, sonst würde man das nicht machen. Man öffnet seine Seele doch nur, wenn man sich wohlfühlt. So sehe ich es zumindest.
Sehr schade ist es, wenn User so verprellt werden, so dass sie nur noch lesen, wenn überhaupt. Ich denke, so spezielle Foren, wie Kinderheimforen, beinhalten sehr viel menschliches Leid und dafür gilt die Verpflichtung, sorgsam damit umzugehen. Schicksale, die Menschen zerstört oder eine lange Zeit des Lebens belastet haben, sind eben sensibel zu behandeln.
Ich selber habe manche Erinnerung irgendwann mal geschrieben. Kam immer darauf an, wie ich selber an jenem Tag drauf war. War ich melancholisch, so kam ein dementsprechender Bericht. War ich gut drauf, so kamen schöne Episoden, so wie das Leben nun mal ist. Ich habe rückblickend in vielerlei Hinsicht auch Glück gehabt und weiss darum und dafür bin ich dankbar.
Es mag sich erstaunlich anhören, aber das haben mir die Foren ermöglich, weil ich darüber schreiben konnte, besser, als dass ich es hätte sagen können. Ich wurde verstanden, was im Alltag nicht möglich war, da meine Umwelt nicht das Gleiche erlebt hat, um es nachempfinden zu können. Das habe ich gelernt zu verstehen. Noch heute werde ich mit kugelrunden Augen angeschaut, wenn ich mal was über Heimerziehung verlauten lasse, und sehe dieses Unverständnis.
Schade, aber so ist es und ich kann damit leben. Wir scheinen schon eine ganz spezielle Spezies zu sein.