Beiträge von Ahorn im Thema „Nicht alles war im Heim schlecht.“

    Deine Ansicht ist insoweit in Ordnung, ...

    ... weil ich von echten Heimerziehern spreche und davon, wie es sein sollte.




    Aber frag doch mal Wally wieviele Handfeger auf ihrem Rücken durch die Nonnen kaputt geschlagen wurden.

    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es gibt doch genug andere, die ähnliche Fragen stellen bzw. die mit ihr in den Austausch gehen, und Wally hat genug Möglichkeit, ihr Leid anderen mitzuteilen.


    Auf den katholischen Nonnen rumreiten, machen andere schon genug. Es ist - ganz gleich seiner Vergangenheit - im Leben eines Menschen der Blick nach vorn' notwendig.


    Die Nonnen verhielten sich übrigens so, weil es zum politischen Zeitgeist gehörte und weil sie die Bibel - bis heute - nicht verstehen.




    Negatives über das Heim-leben möchte ich nicht lesen, davon sind sämtliche Heimforen voll und alles wiederholt sich, bis zum erbrechen.

    So sagt es Wally in diesem Thread ja selbst, was soll ich sie also über Nonnen fragen? Lieber zeichne ich ein positives Bild.





    Hier geht es nur um gute und schöne oder angenehme Erinnerungen. Und wenn Euch dazu nichts einfällt, dann schreibt hier nicht.

    Lieber Klaus, einfallen täte mir dazu jede Menge, doch ist dafür dieser Thread von Wally eben nicht gedacht.

    Einmal hatte ich bei einer Besprechung eine Begegnung mit einer jungen Frau, die das Down-Syndrom hatte. Ihr sei gesagt worden, würde sie Kinder bekommen, würden diese mit einer großen Wahrscheinlichkeit auch das Downsyndrom haben. Sie hätte daraufhin sehr geweint, keine eigenen Kinder bekommen zu können, sie war auch während der Besprechung immer noch sehr betrübt.

    Ich hatte das Gefühl, ihr vorschlagen zu sollen, wenn sie nun keine eigenen Kinder bekommen und nicht Mutter werden könne, so könne sie aber Mutter vieler anderer Kinder werden. Sie wurde aufmerksam und ich schlug ihr den Beruf der Erzieherin vor. Sie stimmte zu und ich setzte mich für sie ein, die Ausbildung beginnen zu können. Sie wurde Erzieherin in einem Kinderheim, in dem bereits die (damals dringendst benötigte) Reformpädagogik Einzug gehalten hatte. Sie leitete eine Kindergruppe und wurde den Kindern zur Großen Mutter, an die sich jedes Kind wenden konnte, ohne Angst zu haben und ohne jemals abgelehnt zu werden. Immer, wenn ich sie dort sah, waren die Kinder um sie herum, sie fühlten sich von ihr beschützt und geliebt, und meist hatte sie ein Kind auf ihrem Schoß sitzen.

    Kramt doch mal in Eurer Erinnerungskiste herum und sucht, was Ihr an Erlebnisse und Eindrücke finden könnt, an die Ihr gerne zurück denkt.

    Nun bin ich kein Heimkind, aber als Pädagoge habe ich Erfahrung mit der Heimerziehung. Die Leitung eines Kinderheims sollte nicht eine sein, vor der die Kinder Angst haben sollten, sondern wo sie Schutz, Geborgenheit, Förderung und ein vertrautes offenes Gehör finden sollten. Die herzerfüllte Liebe zum verwaisten Kinde zeichnet einen echten Heimerzieher aus und sie lässt ihn selbst über alle Angriffe aus einer inneren Verzweiflung kommenden Tobsucht hinwegschauen und die Suche nach Geborgenheit darin erkennen - und sie geben.