..., aus den Folgen sind leidvolle Prüfungen geworden, die sich über die Menschheitsgeschichte ziehen. Hiob ist ein Beispiel dafür, ...
Der Mensch ist im Paradies natürlich weder in seiner Gestalt und Verstofflichung sowie seelisch-geistig noch längst nicht so gewesen, wie er heute ist, wenn wir ihm eine Entwicklung zusprechen. Auch das sinnbildliche Nehmen vom Baum der Erkenntnis heißt nicht, die Erkenntnisfähigkeit gleich in voller Ausprägung erhalten zu haben. Irgendwann aber ist die Menschheit in ihrer Entwicklung an einen Stand gekommen, wo ihr Erkenntnisbewusstsein die Sinnfrage stellen kann und zu Zweifeln in der Lage geworden ist, worüber das Buch Hiob in der Bibel in imaginativen Seelenbildern berichtet. Diese haben einen übergeschichtlichen Charakter, denn von Zweifeln über den Sinn des Leidens sind ja auch wir heutige Menschen betroffen, wie jeder weiß. - Hiobs Schicksal und wie es am Ende ausgeht, kann an diesem Punkt zur Erkenntnis weiterhelfen, doch bis dahin braucht's hier im Forum in Form von Beiträgen noch.
Hiob wird zunächst selber vom Leid tüchtig durchgerüttelt, um ihn leidgeprüft allmählich zur höheren Erkenntnis wecken zu können:
ZitatVerlust trifft ihn durch den Untergang seines Reichtums; der Tod schaut ihn an, als seine sieben Söhne und drei Töchter ein Opfer der Elemente werden; die Krankheit überfällt ihn selbst: 48 Jahre lang ist, wie die apokryphe Schrift "das Testament Hiobs" sagt, sein Leib von schrecklichen Geschwüren über und über bedeckt. An Hiob wird eine Bilanz gezogen.
Zitat: Emil Bock, Urgeschichte, Das Alte Testament und die Geistesgeschichte der Menschheit, Band 1, Verlag Urachhaus 1934, S. 74