Alles anzeigenDer Blues steht zunächst für die Entwurzelung der Schwarzen aus ihrer afrikanischen Heimat. In Nordamerika begann der Blues noch eine andere Heimatlosigkeit zu beschreiben, nämlich die - ob schwarz oder weiß - nordamerikanischer Obdachloser, die Hobos genannt wurden. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg sollen sie vermehrt aufgetreten sein und sollen ohne Fahrkarte mit dem allmählich sich ausbauenden Eisenbahnnetz auf vorzugsweise Güterzügen durchs Land gereist sein.
Zu den großen schwarzen Musikern darf auch John Lee Hooker genannt werden, der in seinem Hobo-Blues den Verlust eines Hobos über sein Zuhause und seine Ziellosigkeit zum Ausdruck bringt.
Von der Trauer eines Verlustes und seiner seelischen Zwiegespaltenheit spricht auch der Blues von Luther Allison mit It's Been A Long Time. Die Melodie des Gesangs und die der Sologitarre trauern und sind vom typischen 12er-Takt durchzogen, der die Trauer und Sehnsucht in die Länge zieht. Man kann versuchen, sich in den Takt hineinzuversetzen, mit ihm mitzuschwingen, und am rechten Beginn von eins bis zwölf zu zählen anfangen.
Schon an den ersten Töne der Sologitarre, die den Beginn des Stücks einleiten, ist die Zwiegespaltenheit zu hören. Im Verlaufe des Stücks werden die Töne der Gitarre an manchen Stellen sogar immer "kleiner", sie unterwirft sich bettelnd der Sehnsucht unter und lässt den an sich erwachsenen Mann wie ein kleines Kind unschuldig, hilflos und demütig werden.
Um welche Heimatlosigkeit es in dem Stück genau geht, erfährt man erst durch den englischen Text. Hier geht's um die Heimat, die der Mann erst zusammen mit der Frau finden kann. Der Titel sagt es schon, dass die Beziehung vor langer Zeit gewesen sei. Doch der Sänger möchte die Frau nicht endgültig verlieren und bittet weniger sie, dafür dem Schicksal um eine zweite Chance, indem er mit sich selber spricht.